Auch Kinder kommena auf den Geschmack

Auch Kinder kommena auf den Geschmack

Du wünschst dir bestimmt auch, dass sich dein Kind gesund ernährt. Denn du weisst: Gesundes Essen ist wichtig, um gut zu gedeihen. Dann lasse es in seinem Tempo die Welt des Geschmacks entdecken und geniessen. Dabei möglich sparsam mit dem Wörtchen «gesund» umgehen. Dein Kind wird es schnell als etwas einstufen, was nicht gut schmeckt. Bei allem, was du tust, versuche immer, ein gutes Vorbild zu sein, das wirkt am besten.

Das Essen entdecken und geniessen

Kinder sind von Natur aus entdeckungsfreudig. Sie wollen alles kennenlernen, erfahren, greifen und natürlich in den Mund stecken. Warum soll es beim Essen anders sein? Die kleinen Schmatzer wollen die seltsamen grünen und orangen Dinger im Teller unbedingt mit allen Sinnen erkunden. Und wenn ihnen diese nicht sympathisch sind, werden sie sie wieder ausspucken, ganz natürlich. Du kannst die unbeliebten Nahrungsmittel für eine Weile weglassen und einfach zu einem späteren Zeitpunkt wieder anbieten. Erfahrungsgemäss probiert ein Kind ein als schlecht abgestempeltes Nahrungsmittel acht- bis fünfzehnmal, bis es den Geschmack mag. Und auch wenn nicht alle Nahrungsmittel zu Lieblingen werden, was solls, die Auswahl ist gross genug.

Essen soll Freude bereiten.
Essen soll Freude bereiten.

Die Vorliebe für Süsses liegt in der Natur

Kinder lieben süss. Das ist ganz natürlich so und hat die Menschheit Jahrtausende davor geschützt, sich zu vergiften oder sich mit verdorbenen Nahrungsmitteln den Magen zu verderben. Zudem haben Babys viel mehr Geschmackspapillen für süss als für die anderen Geschmacksrichtungen.

Zu den süssen Nahrungsmitteln gehören Muttermilch, Milch, süsse Früchte und Gemüse, Getreide und natürlich Zucker. Diese natürlich süssen Nahrungsmittel sind für die empfindsame Babyzunge ausreichend süss. Es braucht keine zusätzliche Zugabe von Zucker.

Im ersten Lebensjahr sollte möglichst auf die Zugabe von Zucker verzichtet werden. Wenn dein Schatz dennoch mal ein Stücklein Kuchen abbekommen hat, zum Beispiel am Geburtstag von älteren Geschwistern, dann ist dies nicht weiter schlimm. Wichtig ist, dass es nicht zur Regelmässigkeit wird sich das Baby nicht an die zusätzliche Süsse gewöhnt.


Tipp: Aufgepasst bei sogenannten Baby-Guetzli oder Baby-Quärkli. Es lohnt sich, immer die Zutatenliste auf der Packung lesen. Sie enthalten oft Zucker oder eine Art von Zucker wie zum Beispiel Glukosesirup.

Ein sanft geköchelter Milchreis mit Vanille schmeckt auch ohne Zucker süss.
Ein sanft geköchelter Milchreis mit Vanille schmeckt auch ohne Zucker süss.

Bitter und sauer sind meistens unbeliebt

Die meisten Babys haben eine natürliche Ablehnung gegen bitter. Bittere Nahrungsmittel sind in der Natur meist unreif oder giftig. Hier gilt:  hab Geduld mit deinem Nachwuchs. Einfach immer wieder von Neuem anbieten, ohne Druck. Das weckt die Neugierde deines Nachkömmlings, und es wird ein Zeitpunkt kommen, wo es diese von sich aus wieder probieren mag.

Der saure Geschmack hinterlässt herrliche Grimassen im herzigen Babygesicht. Nahrungsmittel, die nicht mehr frisch sind, werden sauer. So ist die häufige Abneigung gegen sauer ein natürlicher Selbstschutz.

Tipp: Ausgereifte Früchte schmecken dem Nachwuchs oft besser. Bei den Äpfeln werden süsse Sorten bevorzugt..

Zu den süssen Apfelsorten zählen Jonagold, Golden Delicious, Gala oder Topaz.
Zu den süssen Apfelsorten zählen Jonagold, Golden Delicious, Gala oder Topaz.

Auswahl geben statt Druck machen

Solange die Kleinen noch nicht sprechen können, bestimmen die Eltern, was auf den Tisch kommt. Die Verantwortung liegt also bei den Eltern, dass die kleinen Feinschmecker eine möglichst grosse Vielfalt an Speisen und Gerichten kennenlernen. Was es nun essen möchte, weiss dein Kind selber am besten. Gut gemeinten Ratschläge könnten sehr schnell das Gegenteil bewirken. Wenn dein Kind Gemüse nicht mag und du dieses mit gesund und den Kuchen im Gegenzug mit ungesund betitelst, dann wird es schnell der Logik folgen, dass ungesund schmeckt und gesund nicht schmeckt.

Am besten immer auf ein ausgewogenes Angebot achten und das Kins so viel davon essen lassen, wie es möchte. Psychologen sind sich einig, dass zu viel Restriktion letztendlich die Gier fördert und einer natürlichen Hunger-Sättigungs-Regulation im Wege steht.

Nennen Sie Gemüse spannend, knackig, farbig, bunt, lustig oder kraftvoll anstelle von gesund.
Nennen Sie Gemüse spannend, knackig, farbig, bunt, lustig oder kraftvoll anstelle von gesund.

Gute Vorbilder und Spass sind wichtig

Das Kind wird die Eltern kopieren, auch beim Essen. Wenn du also hohe Ansprüche bezüglich gesunder Ernährung hast, dann sollten diese erstmal hinten anstehen. Viel wichtiger ist der Genuss und die Freude am Entdecken ohne Druck und ohne Zwänge.

Eine gute Stimmung am Tisch und sich ausreichend Zeit nehmen für das gemeinsame Essen, Lachen und Geniessen. Damit legst du den Grundstein für ein genussvolles Leben. Und übrigens: Allein bei Betty Bossi ist die Fülle an Rezepten so gross, dass ein ganzes Leben nicht ausreicht, um jeden Tag ein anderes, feines Gericht zu kochen. Das möchtest du doch deinem Kind nicht vorenthalten, oder?

Text: Betty Bossi Online-Redaktion
27. Januar 2022