Indian Summer auf dem Teller
Der Herbst ist ein wahres Farbenspektakel. Warum für den «Indian Summer» weit reisen, wenn du die leuchtende Farbenpracht auch hier und jetzt auf deinem Teller geniessen kannst? Draussen ist das magische Feuerwerk der Natur schon bald vorbei. Drinnen lässt es sich mit bunten Herbstgenüssen um Wochen verlängern. Tanke jetzt richtig Kraft für die dunklere Jahreszeit: Die herbstliche Farbpalette ist die beste Medizin gegen den Nebelblues!
Indian Summer oder Altweibersommer?
Wer einmal Ende September in Vermont, Neuengland, durch die leuchtenden Ahornwälder geschlendert ist, der schwärmt noch heute davon: Da leuchten Grün, Gelb, Orange, Rot und Dunkelrot im warmen Sonnenlicht und vor einem strahlend blauen Himmel um die Wette - schöner kann die Farbpalette in der goldenen Jahreszeit einfach nicht sein! Als Indian Summer bezeichnet man in Nordamerika eine ungewöhnlich trockene und milde Wetterperiode im Spätherbst, die mit einer intensiven Verfärbung der Blätter einhergeht. Doch auch die herbstliche Natur in der Schweiz bietet dir ein ähnlich prächtiges Erlebnis. In der deutschen Sprache wird dieses Phänomen jedoch Altweibersommer genannt.
Herzhafte Herbstgenüsse
Jetzt kommt auch wieder die Zeit der gemütlichen, langen Abende in der warmen Stube, das Plaudern mit Freunden und natürlich das gemeinsame Geniessen. Ganz stressfrei geht das mit einem feinen Braten aus dem Ofen. Seit einiger Zeit erleben die guten Stücke ein regelrechtes Revival. Kein Wunder, sie lassen sich prima vorbereiten, es gibt schier unendliche Variationen, und das Beste daran: Wenn der Braten schön langsam im Ofen brutzelt oder schmort, entströmen der Küche wundervolle Düfte, die allen das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Oranges Herbstgemüse wie Rüebli oder Kürbis sorgt für gute Laune. Orange entsteht aus Rot und Gelb. Es verbindet die Lebenskraft des Rots mit der Fröhlichkeit des Gelbs und symbolisiert das Vergnügen, die Geselligkeit und die Lust. Allgemein wird Orange als eine sehr kulinarische Farbe empfunden. Was orange ist, verspricht Genuss.
Power vom Bauer
Auch Kabis ist plötzlich wieder viel beachtet. Sein Stiefkinddasein gehört der Vergangenheit an. Vielleicht hat das mit der Wiederentdeckung des Gärtnerns zu tun oder mit dem Trend, regional und saisonal zu geniessen. Immer mehr Menschen interessieren sich (wieder) für hiesige Produkte und entdecken alte Klassiker ganz neu. Zum Beispiel Kabis. Leider essen wir Schweizer trotz der vielfältigen Vorteile zu wenig von diesem preisgünstigen und gesunden Gemüse. Alle Kabissorten sind mit ihrem hohen Anteil an bioaktiven Substanzen wahre Multitalente. Sie enthalten viele Glucosinolate, die antibakteriell wirken, eine beachtliche Ladung Vitamin C sowie verdauungsfördernde und sättigende Nahrungsfasern. Rotkabis liefert zudem auch Magnesium, Kalium und Eisen.
Wie wärs mit einem Rotkabis-Detox-Saft, einem Pulled Pork Burger mit Cole Slaw oder selbst gemachtem Sauerkraut?
Selbermachen und Einmachen
Noch zwei Trends haben jetzt Hochkonjunktur: das Selbermachen und das Einmachen. Seit ein paar Jahren kann man beobachten, wie das Konservieren in der eigenen Küche auf dem Vormarsch ist. Es ist so sinnlich, den Fruchtsegen für die kalte Jahreszeit in Gläser und Flaschen zu zaubern, immer mit dem Gefühl, dass man auch ein wenig Sonne mit einschliesst. Und schliesslich sind es auch herrliche Geschenke, die immer gut ankommen. Grossmutters Vorrat an Einmachgläsern ist also auch wieder bei ganz jungen Leuten beliebt, ein Stückchen Nostalgie eben, das die Gegenwart versüsst. Wie wärs mit einem Quitten-Gelee, einer Apfel-Ingwer-Konfitüre oder einem Feigensenf?
Text: Gabi Seidl
Aktualisiert: 22 Juli 2022
Rezepte zum Indian Summer
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