Schlagrahm – Rahm, Luft und Liebe

Schlagrahm eignet sich nicht bloss hervorragend zum Verzieren, er ist auch für sich alleine purer Genuss. Nicht zuletzt, weil er so wunderschön sanft die Kehle hinunterrutscht.

Mit ein paar wenigen Zutaten verleihst du dem Schlagrahm Farbe und Aroma. Zum Beispiel mit Schokolade- oder löslichem Kaffeepulver. Schlagrahm mit Schoggipulver ergibt die schnellste Schoggimousse – und nicht einmal die schlechteste!

Mit ein paar gefrorenen Himbeeren oder etwas Kirschenkonfitüre entsteht ein wunderschöner rosaroter Rahm mit fruchtigem Geschmack. Damit bekommen sogar Meringueschalen einen pastellenen Farbtupfer. Ein Schuss Rosenwasser oder Kirsch bringt geschmackliche Abwechslung ins Spiel.

Für Schlagrahm kann Voll- oder Halbrahm verwendet werden. Falls sich der Rahm einmal nicht steif schlagen lassen sollte (passiert vor allem bei Halbrahm und uperisiertem Rahm), giesst man den gekühlten Rahm (5°C) in eine kalte Schüssel und gibt einige Tropfen Zitronensaft hinzu.

Tipp: Einmal tiefgekühlter Rahm lässt sich nicht mehr steif schlagen. Rahm sollte deshalb auch nicht direkt an der Kühlschrankwand stehen, er könnte dort leicht anfrieren.

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Die Rahmsauce – das gewisse Etwas

Oft ist es die sämige Sauce, die ein Essen unvergesslich gut macht. Wie fein schmecken doch zarte Rahmschnitzel, Riz Casimir und Züri Gschnätzlets oder auch Spaghetti alla carbonara!

Damit die Sauce gelingt und schmeckt, gilt es Folgendes zu beachten:

  • Zum Anbraten des Fleischs verwendet man am besten eine Bratpfanne aus Gusseisen oder Chromstahl. Darin entsteht mehr Bratsatz als in einer beschichteten Pfanne, und die Sauce enthält dadurch den Eigengeschmack des Bratguts.
  • Löscht man mit Wein ab, muss dieser ganz eingekocht werden, bevor man den Rahm zugibt, ansonsten gerinnt dieser.
  • Wird Halbrahm verwendet, sollte die Sauce nur noch erwärmt und nicht mehr gekocht werden, sonst besteht ebenfalls Gerinnungsgefahr.
  • Zum Schluss kann die Rahmsauce mit ein paar Tropfen Zitronensaft abgeschmeckt werden.

Cremige Suppen und Beilagen

Die Crème de la crème sind Cremesuppen. Besonders schön lässt sich das Süppchen präsentieren, wenn man nicht den ganzen Schlagrahm unterrührt, sondern die Suppe mit einem Klacks Rahm garniert.

Geradezu prädestiniert für Rahm sind Kartoffeln. Man denke an Gschwellti mit Sauerrahm oder an einen dampfenden Gratin Dauphinois.

An welches Lebensmittel man auch denkt, es gibt immer eine passende Rahmsorte, die für eine Aufwertung sorgt. Eines steht fest: Das wertvolle Fett der Milch sorgt in so manchem Gericht für das geschmackliche Rahm-Tüpfelchen auf dem i.

Rahmsorten und deren Verwendung

  • Vollrahm enthält 35 g Fett pro Deziliter. Er eignet sich flüssig für Suppen, Saucen und Glacen, als Schlagrahm zum Verzieren und für Mousses; er lässt sich steif schlagen. Ideale Temperatur 5°C. Vollrahm ist hitzebeständig, jedoch säureempfindlich, deshalb bei Rahmsaucen den Wein immer ganz einkochen lassen.
  • Halbrahm enthält 25 g Fett pro Deziliter. Er eignet sich flüssig für Suppen, Saucen und zum Backen, als Schlagrahm zum Verzieren und lässt sich steif schlagen. Ideale Temperatur 5°C. Halbrahm ist hitze- und säureempfindlich, deshalb Suppen und Saucen nicht mehr aufkochen. Seine dünnflüssige Konsistenz verlangt bei Saucen ein zusätzliches Bindemittel (Mehl oder Maizena).
  • Sauerrahm (Crème fraîche) / saurer Halbrahm: Für Sauerrahm wird Vollrahm oder Halbrahm mit Milchsäurebakterien leicht angesäuert. Er eignet sich für Suppen, Saucen, Gratins, Wähen, Dip-Saucen, Gschwellti, Früchte und Beeren. Er hat eine dickflüssige bis stichfeste Konsistenz und lässt sich nicht steif schlagen, ist aber hitze- und säurebeständig.
  • Saucenrahm / Saucenhalbrahm enthält ein pflanzliches Bindemittel, das die Verwendung von Mehl oder Stärke unnötig macht. Er lässt sich nicht steif schlagen, ist hitze- und säurebeständig und eignet sich für Suppen, Saucen, Gratins und Wähen.
  • Doppelrahm, Double Crème de la Gruyère enthält mind. 45 g Fett pro Deziliter. Er eignet sich für Saucen, Füllungen, Desserts (Meringues), lässt sich nicht steif schlagen und hat eine dickflüssige Konsistenz. Mehl oder Stärke zum Binden ist nicht nötig; er ist hitze- und säurebeständig.

     

Text: Silvia Kumar | Daniela Rinderknecht
Aktualisiert: 4. April 2022