
Glace-Coupes – die sechs Klassiker
Nr. 1: Coupe Dänemark
Sie zählen zu den meistbestellten und beliebtesten Glace-Desserts und sind auf jeder guten Dessertkarte zu finden: Coupe Dänemark (Danmark), Pêche Melba, Bananensplit, Coupe Hot Berry, Coupe Nesselrode und Eiskaffee. Das Tolle daran ist: Mit Vanilleglace und ein paar wenigen Zutaten kann man diese Coupes ganz einfach selber kreieren. Ob fertig gekauft oder selbst gemacht - für Coupes ist die cremige Vanilleglace einfach unverzichtbar.
Erdacht wurde der Coupe Dänemark von einem Wirt in einem Vergnügungspark in Kopenhagen, als spätabends eine Schar Gäste nach Glace-Desserts verlangte und er nur noch etwas Vanilleglace in der Kühltruhe vorfand. Er machte aus der Not eine Tugend, schmolz Schokolade zu einer heissen Sauce und goss sie über die kalte Vanilleglace. Sein improvisiertes Dessert kam gut an und wurde in den letzten 80 Jahren zum Bestseller auf allen Glace-Karten!
Tipp: Die Schokolade unbedingt im Wasserbad und nicht direkt auf der heissen Platte schmelzen. Wird die Schokolade zu heiss, lässt sie sich nicht mehr zu einer geschmeidigen Sauce verarbeiten. Nach dem Schmelzen die flüssige Schokolade mit Rahm verrühren. Dies verhindert, dass die Schokolade hart wird, wenn man sie über die Vanilleglace giesst.

Nr. 2: Pêche Melba – Pfirsich für die Sängerin
Das Dessert Pêche Melba wurde 1892 vom französischen Koch Auguste Escoffier für eine Party zu Ehren der australischen Opernsängerin Nellie Melba kreiert. In der Originalversion wurden die Pfirsichhälften mit Zuckerwatte garniert. 1900, zur Eröffnung des Carlton Hotels, entwickelte Escoffier die heute bekanntere Version der Pêche Melba mit Himbeerpüree.
Tipp: Pfirsiche lassen sich einfacher schälen, wenn sie vorher kurz in heisses Wasser getaucht werden. Zum Dekorieren und Verfeinern Mandelsplitter verwenden.

Nr. 3: Coupe Hot Berry – Feuer und Eis
In deutschen Eisdielen ist dieses Dessert, zubereitet mit heissen Himbeeren, seit den 1970er Jahren unter dem Namen «Heisse Liebe» bekannt. Natürlich lassen sich auch Heidelbeeren, Waldbeeren, Brombeeren oder ein Mix aus verschiedenen Beeren verwenden. Der Coupe ist so beliebt, weil er sämige, eiskalte Glace mit den leicht säuerlichen, heissen Beeren vereint - eine wahrhaft abenteuerliche Kombination von Konsistenz und Geschmack.
Tipp: Die heissen Beeren können auch mit etwas Vanillezucker und Rotwein leicht eingekocht oder sogar mit einem Schuss Kirsch vor dem Servieren flambiert werden.

Glace selber machen - so funktioniert's
Glace, Frozen Yogurt oder Sorbet? Eines ist klar: Frisch und selbst gemacht, schmeckts zweifellos am besten. Und mit diesen Glacemaschine geht das auch zu Hause ganz einfach und unkompliziert.
Nr. 4: Bananensplit – ein Spalt für die Glace
Um 1900 wurde der Bananensplit (englisch: banana split, gespaltene Banane) in Amerika zum ersten Mal serviert. Wer der Urheber des Rezepts ist, ist jedoch bis heute unklar. Die amerikanische Variante des Bananensplits besteht aus einer geschälten, längs aufgeschnittenen Banane mit je einer Kugel Vanille-, Schokolade- und Erdbeerglace dazwischen. Darüber wird Ananassirup, Schokoladesauce und Erdbeersirup gegossen. Rahm, Nusssplitter und eine Cocktailkirsche krönen das üppige und farbenfrohe Kunstwerk.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine einfachere Variante des Bananensplits in Europa populär, die aus Banane, Vanilleglace, Schokoladesauce und Rahm bestand.
Tipp: Etwas Zitronensaft über die Bananen träufeln. Dies verhindert, dass sie schnell braun werden.

Nr. 5: Coupe Nesselrode
Der nächste Herbst kommt bestimmt und mit ihm die Vermicelles: Der leckere Coupe Nesselrode aus Vermicelles, Meringues, Rahm und Vanilleglace wurde nach dem russischen Diplomaten Karl Robert Graf von Nesselrode benannt. Das Dessert vereint eine Fülle von unterschiedlichen Konsistenzen: die eiskalte Vanilleglace, den luftig-leichten Rahm, die knusprigen Meringues und die spaghettiartige Struktur der Vermicelles. Als Farbtupfer den Rahm mit einer Cocktailkirsche garnieren.

Nr. 6: Eiskaffee
Der Eiskaffee oder Café glacé, wie er auf manchen Glace-Karten auch genannt wird, zählt zu den Schweizer Coupe-Klassikern. Er besteht aus mehreren Kugeln Kaffeeglace und einem Schlagrahmhäubchen. Dieses wird gerne mit Zimt- oder Schokoladepulver oder auch mit Schoko-Kaffeebohnen verziert. Unsere Kaffee-Amaretto-Glace mit Amarenenkirschen ist eine interessante Abwandlung. Ein herrlich erfrischender Genuss ist der Eiskaffee auch als Frappé.
In unseren Nachbarländern versteht man unter einem Eiskaffee ohnehin ein kaltes Getränk. Wenn man es in einer deutschen oder österreichischen Eisdiele bestellt, bekommt man Vanilleglace mit kaltem Kaffee und Schlagrahm serviert. In Italien ist der caffè freddo ein gekühlter, mit Wasser verlängerter Espresso.

Hochprozentige Sorbets
Hochprozentige Sorbets sind noch keine Klassiker, aber ein Trend, der die letzten Jahre immer mehr Aufwind bekam: Die erfrischend-spritzige Kombination von einem fruchtigen Sorbet mit einem Schuss Alkohol. Die hochprozentigen Sorbets werden in der Champagner-Flute oder einem Martini-Glas serviert. Das bekannteste von allen ist wohl das Sorbet Colonel: zartes Zitronensorbet, serviert mit Wodka und dekoriert mit einem Minzeblatt. Weitere beliebte Kombinationen sind Birnensorbet mit Williamsschnaps, Zwetschgensorbet in Pflümli und Mandarinen- oder Orangensorbet in Campari. Moussierende Schaumweine wie Prosecco und Champagner bringen noch zusätzlichen Reiz und können mit beinahe allen Fruchtsorbets problemlos kombiniert werden.
Aber auch die jüngeren Gäste müssen in diesem Fall nicht auf das Dessert verzichten. Für die Kinder anstatt Champagner einfach Ginger Ale, Zitronenlimonade oder alkoholfreien Schaumwein für die Zubereitung dieses moussierenden Desserts verwenden.
Text: Jeannine Hegelbach und Christine Signer
Aktualisiert: 2. Mai 2022

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