Für mehr Brotgenuss
Die Schweiz ist ein Brotland. Ob grosse Brote oder kleine Brötli, für jeden Geschmack ist ganz sicher etwas dabei.
Brotland Schweiz
Brot ist in der Schweiz traditionellerweise eine sehr lokale Angelegenheit. Jeder Kanton hat sein eigenes Brot, dazu gibt es eine Vielzahl an Spezialbroten. Bekannt sind vor allem das Tessiner-, das Basler und das St. Galler Brot.
Ausgefallene Brotvariationen gibt es beispielsweise im Jura. Das Jurawappen wird vor dem Backen in die leicht mit Mehl bestäubte Oberfläche eingekerbt.
Auch das Bündner Roggenringbrot hat eine besondere Eigenschaft: Das Brot in Ringform kann an Stangen aufgehängt und gelagert werden und bleibt so länger haltbar. Es hat zudem einen typischen Anisgeschmack.
Weissbrot wurde früher vor allem von den Wohlhabenden gegessen. Halbweissbrot, das Brot der Mittelschicht, war weniger teuer. Die Armen hingegen assen jahrhundertelang Getreidebrei als Hauptnahrungsmittel, bis sie sich später dunkles Brot leisten konnten.
Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website des Vereins Schweizer Brot.
Zum Zmorge, zum Zmittag, zum Znüni, zum Znacht
Brot hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Grundnahrungsmittel zur Beilage entwickelt. Der Pro-Kopf-Konsum ging seit den 1950er-Jahren um ungefähr 30 Prozent zurück auf rund 50 Kilogramm pro Jahr. Das sind 140 Gramm täglich.
Trotzdem spielt Brot in unserem Alltag nach wie vor eine wichtige Rolle. Besonders gern wird Brot zum Frühstück mit Butter, Konfitüre, Käse oder Fleisch gegessen. Ebenfalls beliebt sind Sandwiches in allen Variationen oder Brot zu Salat oder Suppe.
Auch zur bekanntesten Schweizer Spezialität, dem Käsefondue, gehört Brot.
Brot schmeckt aber auch verarbeitet zu einem neuen Gericht. Ob als Paniermehl für das Wienerschnitzel, als Bindemittel für Hackbällchen oder als eine Hauptzutat: Brot ist vielseitig einsetzbar.
Getreide mit und ohne Gluten
In der Schweiz leidet ungefähr ein Prozent der Bevölkerung an Zöliakie. Bei den Betroffenen führt Gluten (Klebereiweiss in verschiedenen Getreidesorten) zu einer Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Daher müssen Zöliakiebetroffene auf eine glutenfreie Ernährung achten.
Gemieden werden müssen Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Hafer, Gerste (Malz) sowie alle Lebensmittel, die diese Getreidearten enthalten.
Brote, Teigwaren und Gebäcke bestehen zu einem Grossteil aus Gluten. Für Zöliakiebetroffene gilt es, auf glutenfreie Getreidealternativen umzusteigen. Dies sind beispielsweise: Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Amarant, Quinoa oder Soja.
Glutenfrei backen
Das Backen mit glutenfreiem Mehl ist auch für erfahrene Bäckerinnen eine grosse Herausforderung. Halten Sie sich daher strikt an die Mengenangaben, die vom Hersteller des glutenfreien Mehls angegeben werden.
Glutenfreier Teig ist generell nasser, deshalb darf er nicht zu lange geknetet werden. Durch den hohen Feuchtigkeitsanteil ist auch die Backzeit etwas länger.
Mit dem Brotbackautomat «Pro» von Betty Bossi können auch glutenfreie Brote im Nu zubereitet werden. Eigens dafür gibt es ein spezielles «Glutenfrei»-Programm.
Brot - k(ein) Dickmacher
«Brot macht dick!» Diesem Vorurteil glauben viele und streichen Brot komplett vom Menüplan.
Natürlich ist ein Grittibänz am Samichlaustag kein Figurfreund – er besteht aus Butter, Weissmehl und Zucker. Doch solche Genüsse sind selten.
Jedoch ist auch dunkles Brot ist nicht automatisch gesund: Die Farbe stammt oft von Zusätzen wie Malzextrakt, Zuckerrübensirup oder gar Zuckercouleur, um gesünder zu wirken.
Wirklich gesund ist Brot mit hohem Vollkorn- oder Vollkornschrot-Anteil – nur so liefert es viele Vitamine und Ballaststoffe.
Kümmel oder Fenchel fördern zusätzlich die Bekömmlichkeit – besonders hilfreich für Menschen, die Vollkorn nicht gewohnt sind.
Tipps für den besonderen Brotgenuss
Die Beigabe von geriebenen geschwellten Kartoffeln verleiht den Brötchen ein feines Aroma und hält sie länger feucht.
Hefe wirkt im Teig bei ungefähr 35 Grad optimal. Ist die beigegebene Flüssigkeit kälter, dauert das Aufgehen länger; ist sie zu heiss, wird die Hefe zerstört, und der Teig geht nicht auf.
Honig dient der Hefe als Nahrung (Teig geht etwas schneller auf) und verleiht den Brötchen ein spezielles Aroma.
Wird statt Wasser eine fetthaltige Flüssigkeit (z.B. Milch) verwendet, werden die Brötchen etwas weicher.
Aktualisiert: 23. Juni 2020
Text: Christine Buschor