Schweizerische Vielfalt

«Der Geruch des Brotes ist der Duft aller Düfte», schreibt der tschechische Schriftsteller und Nobelpreisträger Jaroslav Seifert (1901-1986). «Es ist der Urduft unseres irdischen Lebens, der Duft der Harmonie, des Friedens und der Heimat.»

Seiferts Liebe zum Brot teilen wir in heimatlich typischer Manier: mit über 200 Brotsorten. Die Vielfalt spiegelt den Schweizer Kantönligeist aufs Feinste. Jede Region pflegt ihre Spezialitäten: Was den Baslern das Schlumbergerli, ist den St. Gallern das Bürli, den Fribourgern die Cuchaule, ein Safranbrot, und den Tessinern die Fiascia, ein Kastanienbrot. Eines haben sie alle gemeinsam, nämlich den Status kulinarischer Kleinode. Noch bis ins 20. Jahrhundert waren Kleinbrote purer Luxus. Vor allem Weissbrötli konnten sich nur die reichen Städter leisten. Weissmehl war teuer und Kleingebäck wenig ausgiebig, geschweige denn haltbar.

Das <b>Bürli</b> ist nur eines von zahlreichen regionalen Schweizer Kleinbroten.
Das Bürli ist nur eines von zahlreichen regionalen Schweizer Kleinbroten.

Selber backen, leicht gemacht

Selbst gebackene Brötli adeln das Zmorge und den Sonntagsbrunch, die Gästetafel und das Partybuffet. Die Vielfalt der Brot-Bonsais wird jedem Geschmack und Hüngerli gerecht. Für die Bäckerin, den Bäcker bietet sich zudem der sinnenfreudige Genuss, mit den Händen den Teig zu kneten und die Brötli nach eigenem Gusto zu kreieren.

Besonders einfach und exakt geht das Backen der Knusperbissen mit der Produkten von Betty Bossi.

Die Früchtebrötli wurden mit der Betty Bossi Brötli-Backform rund gebacken.
Die Früchtebrötli wurden mit der Betty Bossi Brötli-Backform rund gebacken.

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Vom Butterbrot bis zum Brotauflauf

Ofenfrisch munden selbst gebackene Brötli als Solisten und in Kombination mit süssem oder salzigem Belag. Was den Puristen die Butter, ist den Traditionalisten die Konfi. Nonkonformisten schätzen Extravaganzen wie Frisch-, Weich- und Hartkäse, Speck, Schinken, Salami, Aufschnitt, Leberwurst oder Lachs. Ein individuell beglückendes Zmorge oder ein Sonntagsbrunch bestechen folglich durch erlesene Brötli-Begleiter in neutralen, süssen und pikanten Geschmacksnoten.

Tipp: Gehen die Brötli wider Erwarten nicht weg wie warme Weggli, lässt sich daraus Schmackhaftes zaubern - vom süssen Auflauf zum Znacht über eine währschafte Suppe bis hin zu Paniermehl und Salat-Croûtons.

Für jeden Geschmack und jede Gelegenheit gibt es das richtige Brötli.
Für jeden Geschmack und jede Gelegenheit gibt es das richtige Brötli.

Brauchtum und religiöse Riten

Brot ist Bestandteil zahlreicher Bräuche und Rituale. Einige Brote werden bis heute nur an gewissen Festtagen gebacken, zum Beispiel das Agathabrot am 5. Februar in den katholischen Regionen, die Cuchaule zur Eröffnung der Bénichon in Fribourg, der Barbaraweggen am 4. Dezember in Basel und das Osterbrot sowie der 1.-August-Weggen an den jeweiligen Festtagen querbeet durchs Land.

Jüdische Gläubige essen während des Pessach-Festes (um Ostern) sogenannte Matzen. Die ungesäuerten Brotfladen erinnern an den Auszug der Israeliten aus Ägypten. Vor dem Matzen-Essen bzw. dem Pessach wird jeweils das Haus gereinigt. Ebenso geniesst man vor dem Fest bewusst ein Bad und kleidet sich in Weiss.

Fehlt nur noch das Schweizer Fähnchen: <b>1.-August-Weggen.</b>
Fehlt nur noch das Schweizer Fähnchen: 1.-August-Weggen.

Brot und Salz: Ein starkes Team

Fast alle Kulturen schreiben der Kombination von Brot und Salz symbolhafte Bedeutung zu. Beide galten als Gaben des Himmels. In früheren Zeiten war Brot Inbegriff der Nahrung bzw. des Lebens schlechthin. Salz wiederum sollte Hunger und Not fernhalten, indem es die Speisen konservierte und somit vor dem Verderben bewahrte. Brot und Salz mit jemandem zu teilen, war ein Zeichen des Respekts, des Wohlwollens und der Gastfreundschaft. Man erwies dem Geladenen so die Ehre, Teil der Gemeinschaft zu sein.

Auch heute sind Brot und Salz ein beliebtes Gastgeschenk zur Hausräuchete und zur Hochzeit. Als Segenspender soll das Duo das Böse fern- und das Gute erhalten. Besondere Freude bereitet man den Frischeingezogenen bzw. -vermählten natürlich mit selbst gebackenem Brot.

Ein wunderbares Willkommensgeschenk für die neuen Nachbarn: ein feiner Butterzopf und dazu <b>Rosmarinsalz</b> – natürlich selbst gemacht!
Ein wunderbares Willkommensgeschenk für die neuen Nachbarn: ein feiner Butterzopf und dazu Rosmarinsalz – natürlich selbst gemacht!

Wes Brot ich ess ...

Auch in der westlichen Hemisphäre war Brot einst von existenzieller Bedeutung. Davon zeugen Begriffe, Sprichwörter und Sprachwendungen, die den Wert des Brotes verdeutlichen. Ein paar Beispiele:
 

  • Broterwerb: Man verdient sein Brot mit bezahlter Arbeit.
  • Kein Brot haben: Chancenlos sein.
  • Unser tägliches Brot gib uns heute: Bitte um Nahrung im Gebet «Vater unser».
  • Wes Brot ich ess, des Lied ich sing: Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber.
  • Altes Brot ist nicht hart, kein Brot ist hart: Am Essen wird nicht herumgemäkelt.
  • Kleinere Brötchen backen: Die eigenen Ansprüche zurückschrauben.
  • Mit Brot ist kein Kummer eine Not: Nichts ist so schlimm wie Hunger zu leiden.
  • Den Fünfer und das Weggli wollen: Den Hals nicht vollkriegen.
  • Weggehen wie warme Weggli: Verkaufsschlager.
  • Des einen Tod ist des andern Brot: Des einen Unglück ist des anderen Glück.
  • Anderer Leute Brot essen: Unselbständig sein.


Text: Stephanie Riedi
12. September 2022

Diese feinen Rosinenweggli werden rasch weggehen.
Diese feinen Rosinenweggli werden rasch weggehen.