Beere ist nicht gleich Beere!

Beere ist nicht gleich Beere!

Jetzt sind sie da, die kleinen, runden Süssen: Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren – wie lieben wir sie! Aber nicht alle Beeren, die uns den Sommer versüssen, sind auch im botanischen Sinn wirkliche Beeren. Die Erdbeere zum Beispiel ist eine Sammelnussfrucht – eine was? Und man gerät noch mehr ins Staunen darüber, dass dafür Gurke, Kürbis, Banane, Avocado und Tomate echte Beeren sind.

Beere oder nicht? Die Botanik nimmts genau!

In der Tat gerät man beim Studium von botanischen Beerenbüchern und Internetseiten ein bisschen ins Grübeln. Um beerenstarke Klarheit zu bekommen, betrachtet man deshalb am besten zuerst eine in jeder Beziehung echte Beere: Die Johannisbeere. Jede einzelne ist aus einem einzigen Fruchtknoten gewachsen und hat auch in reifem Zustand noch eine saftige oder mindestens fleischige Fruchtwand. Ist diese Fruchtwand auch noch süss und ungiftig, geniessen wir sie mit grossem Vergnügen als Dessert, in der Konfitüre oder Glace oder einfach so aus dem Körbchen frisch vom Markt.

Die echten Beeren nennt man auch Schliessfrüchte, denn sie öffnen sich auch nicht, wenn sie vollreif sind (im Gegensatz etwa zu den Hülsenfrüchten). Neben den roten, schwarzen und weissen Johannisbeeren sind auch Stachelbeeren, Preiselbeeren und Heidelbeeren echte Beeren.

Zum Weiterlesen und Schwelgen: Beeren – des Sommers Süsse

Ein echter Beerenzauber in jeder Beziehung: <b>Pavlova mit Johannisbeeren.</b>
Ein echter Beerenzauber in jeder Beziehung: Pavlova mit Johannisbeeren.

Und die Erdbeeren?

Ausgerechnet unsere liebste Beere, die Erdbeere, ist gar keine. Ihre kleinen Samen ausserhalb des Fruchtfleisches lassen es ahnen: Sie fällt bei genauem Hinsehen schon äusserlich ein bisschen aus dem Beeren-Rahmen. Der Begriff Sammelnussfrucht trifft hier den Kern, denn die Erdbeere ist eine Scheinfrucht, deren Samen auf dem hochgewölbten Blütenboden sitzen. Diese Samen sind botanisch gesehen winzige Nüsschen.

Zu den Sammelnussfrüchten gehören auch die Hagebutten. Dort werden die Samen vom fleischigen Blütenboden umschlossen. Was es nicht alles gibt!

Zum Weiterlesen und Schwelgen: Erdbeeren – unsere besten Rezepte und Tipps

Unsere liebsten Beeren schmecken himmlisch, auch wenn sie gar keine sind: <b>Himmlischer Erdbeerkuchen.</b>
Unsere liebsten Beeren schmecken himmlisch, auch wenn sie gar keine sind: Himmlischer Erdbeerkuchen.

Sammelsteinfrüchte: Gar keine harten Sachen

Wer würde bei der Bezeichnung Sammelsteinfrüchte an die höchsten kulinarischen Beerengenüsse des Sommers denken, aber Himbeeren und Brombeeren gehören tatsächlich zu dieser seltsamen Fruchtform. Entlang der vorgewölbten Blütenachse entwickeln sich hier kleinste, saftige Steinfrüchte, die aneinander haften und so diese besondere «Beere» bilden. Eine reife Brombeere oder Himbeere lässt sich mühelos vom Strauch ablesen, ohne dass sie zerfällt - ein kleines, süsses Wunder der Natur.

Alle die kleinen, süssen, runden, saftigen Früchtchen werden zusammenfassend als Beerenobst bezeichnet. So kann sich auch der eifrigste Botaniker ohne Gewissensbisse dem Beerengenuss hingeben.

Auf der Suche nach Beeren-Rezepten? Sommerliche Rezepte wie Beeren-Blechkuchen und viele weitere Beeren-Rezepte findest du in unserer Rezept-Sammlung.

Bei diesem <b>Avocado-Himbeer-Küchlein</b> sind nicht die Himbeeren die Beeren, sondern die Avocado!
Bei diesem Avocado-Himbeer-Küchlein sind nicht die Himbeeren die Beeren, sondern die Avocado!

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Beerenobst: Echte und falsche Beeren

   

Echte Beeren aus dem Gemüseregal

Botanische Beeren müssen nicht klein, rund, saftig, weich und süss sein. Was zählt, ist die Entstehung der Frucht (siehe oben). So finden sich auch unter den grösseren Obstsorten und im Gemüseregal zahlreiche echte Beeren:

  • Aubergine
  • Avocado
  • Banane
  • Dattel
  • Gurke
  • Kiwi
  • Kürbis
  • Melone
  • Papaya
  • Peperoni
  • Tomate
  • Zucchini

Orange, Zitrone und die anderen Zitrusfrüchte sind ebenfalls Beeren, stellen mit ihrer ledrigen, festen Schale und den Schnitzen aber eine Sonderform dar, die Hesperidien.

Wenn man genau hinsieht, sind Peperoni tatsächlich riesige Beeren.
Wenn man genau hinsieht, sind Peperoni tatsächlich riesige Beeren.

Beeren-Tipps: Beeren richtig aufbewahren

In der Schale, in der sie in der Regel verkauft werden, bekommen Erdbeeren und andere delikate Beeren rasch unschöne und faule Stellen, weil sie aufeinanderliegen und die Luft dazwischen nicht optimal zirkulieren kann. Hier ein paar Tipps, wie sie richtig aufbewahrt werden:

  • Keine Erdbeeren mit weissen, grünen oder überreifen Stellen kaufen.
  • Erdbeeren verlesen, ungewaschen in ein weites, flaches Gefäss legen, zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren.
  • Die Beeren bleiben ebenfalls länger frisch und schön, wenn man sie gleich nach dem Einkauf locker in ein Sieb oder auf einen mit Haushaltpapier belegten Teller legt und sie bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahrt.
  • Haltbarkeit: je nach Reife 3-5 Tage. Ca. 1 Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen, unter fliessendem Wasser waschen, erst dann grüne Blättchen und Stielansätze entfernen.
  • Weiterlesen: Beeren und Obst tiefkühlen
Richtig aufbewahrt sind Beeren 3-5 Tage im Kühlschrank haltbar.
Richtig aufbewahrt sind Beeren 3-5 Tage im Kühlschrank haltbar.

Aktualisiert: 9. Juni 2021