
Riz Casimir: Seit 1952 ein Hit
Riz Casimir erfreut sich seit 1952 ungebrochener Beliebtheit. Das Curry-Geschnetzelte mit Reis und Früchten ist aber nur scheinbar ein exotisches Gericht.
Riz Casimir: Der Exot, der keiner ist
Obwohl Riz Casimir auf den ersten Blick ein exotisches Gericht zu sein scheint, ist es schweizerischen Ursprungs. Die kulinarische Erfindung der Gastrokette Mövenpick war gleich von Beginn weg ein Renner und steht seit 1952 zum Teil immer noch auf der Menükarte.
Curry, die dominante Gewürzmischung, und die Assoziation mit Kashmir, dem ehemaligen Mogulreich, weisen nach Indien. Doch die weiteren Hauptzutaten (in der Regel Parboiled-Reis, Kalbsgeschnetzeltes, Ananas, Bananen, Herzkirschen aus der Dose, Rahm) lassen Kennerinnen und Kenner der indischen Küche stutzen: Kalbfleisch wird in dem mehrheitlich hinduistischen Staat, in dem die Kuh als heiliges Tier gilt, wohl kaum verwendet. Und Rahm und Herzkirschen haben in authentischen indischen Gerichten nichts verloren. Genauso wenig wie der hierzulande oft verwendete Parboiled-Reis, der gerne in einem Ring angerichtet wird.

Lieblingsfleisch, Kochbuch
Fremde Rezepte mit hier erhältlichen Zutaten
Zu Hause wurde das Rezept fleissig nachgekocht. Statt Kalbfleisch wurden auch Poulet- und Schweinsgeschnetzeltes verwendet. Die Früchte kamen natürlich aus der Dose. Maggi und Knorr erkannten den Trend und entwickelten die passende Fertigsauce aus dem Beutel.
1967 wurde das Rezept in die Neuauflage des Kochlehrbuches der Haushaltungsschule Zürich aufgenommen. Elisabeth Fülscher, die Leiterin einer Zürcher Kochschule und Autorin, führte es schon 1960 in ihrem Kochbuch. Im Vorwort erklärt sie den neuen Esstrend: «Wir bereichern unsere Speisezettel mit den Geheimnissen aus fremdländischen Kochtöpfen. Dem oft geäusserten Wunsch nach solchen Rezepten, die sich leicht den bei uns erhältlichen Zutaten anpassen, trägt die Neuauflage Rechnung.» - und natürlich auch das Rezept für Riz Casimir.

Auch bei Betty Bossi ein Dauerbrenner
Auch bei Betty Bossi durfte das beliebte Rezept natürlich nicht fehlen. Unter dem Namen Gschnätzlets Kasimir (mit K!) tauchte es erstmals 1976 im Buch «100 Wunder-Rezepte» auf. Und wie bei Mövenpick ist es offenbar ein Evergreen, das von unseren Abonnentinnen und Abonnenten immer wieder gewünscht wird. So musste es denn in der Betty Bossi Zeitung und auch in den Kochbüchern immer wieder aufgenommen werden, zuletzt im Buch Lieblingsfleisch (2021), in einer Variante mit Pouletfleisch und Trauben statt Herzkirschen (siehe Titelbild).
Die Zutaten variieren leicht: Mal wird Schweinefleisch, mal Pouletfleisch verwendet, und der Rahm wird zum Teil durch Milch ersetzt oder ganz weggelassen. Auch angerichtet wird auf verschiedene Arten: Mal ganz gewöhnlich, mal im Reisring und mal im attraktiven Kegel.
Riz Casimir (mit Poulet-Geschnetzeltem) gibt es auch als beliebtes Betty Bossi Fertiggericht bei Coop.
Text: Alexandra M. Rückert
Aktualisiert: 16. August 2021
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