Früchte & Beeren einfrieren für Sommer das ganze Jahr über
Wer Sommerfrüchte wie Beeren, Stein- und Kernobst einfriert, hat auch in den kalten Monaten Freude daran. Wir zeigen dir, wie's geht: von der Vorbereitung über verschiedene Einfriermethoden bis zur Wiederverwendung.
Sarah
Leiterin Kulinarik-Content
Das Wichtigste in Kürze:
Beeren einfrieren: Himbeeren, Heidelbeeren, Brombeeren & Co. lassen sich sehr gut als ganze Früchte oder als Coulis einfrieren; Johannisbeeren sogar an der Rispe.
Früchte einfrieren: Die allermeisten Fruchtsorten können im Tiefkühler haltbar gemacht werden. Je nach Sorte sollten sie aber unterschiedlich vorbereitet werden (z.B. schälen, entkernen, schneiden etc.).
Einfriermethoden: Es gibt unterschiedliche Arten, Obst einzufrieren: als ganze Frucht, roh in Stücken, blanchiert, vorgefrostet, vakuumiert, in Zuckerwasser oder auch als Püree.
Haltbarkeit: Bei -18 °C sind die meisten Beeren und Früchte zwischen 6 und 12 Monate lang haltbar.
Kitchen-Hack: Beeren richtig einfrieren
Lust auf frische Beeren von Januar bis Dezember? Viviane erklärt dir in diesem Kitchen-Hack-Video, wie's richtig geht:
Verschiedene Einfriermethoden für Früchte & Beeren
Das oberste Ziel beim Einfrieren von Früchten und Beeren: die besonderen Aromen und Vitamine erhalten. Je nach Fruchtsorte und Verwendungszweck gibt es verschiedene Techniken, die dabei helfen können.
Vorfrosten
Was bringt's?
Das Vorfrosten sorgt dafür, dass sie beim späteren Einfrieren nicht zusammenkleben. Dadurch bleiben die Früchte gut portionierbar und lassen sich leicht entnehmen und weiterverwenden.
Wie funktioniert’s?
Die vorbereiteten Früchte werden einzeln auf einem Blech verteilt und für einige Minuten ins Eisfach gelegt, bis sie leicht gefroren sind. Nach dem Vorfrosten können die Früchte in Beutel oder Behälter umgefüllt und platzsparend im Gefrierschrank gelagert werden.
Geeignete Früchte: z.B. Beeren (wie Himbeeren oder Heidelbeeren), Kirschen, Mango in Stücken
Vakuumieren
Was bringt's?
Vakuumieren verhindert Gefrierbrand (also beschädigte, trockene Stellen am Obst) und sorgt dafür, dass die Früchte länger frisch bleiben – das verlängert die Haltbarkeit. Durch die luftdichte Verpackung bleiben ausserdem die Aromen und Nährstoffe besser erhalten.
Wie funktioniert’s?
Um die Luft aus dem Behälter zu ziehen, verwendest du am besten ein Vakuumiergerät und passende Beutel oder Behälter.
Geeignete Früchte: z.B. Beeren, entsteinte Steinfrüchte (wie Zwetschgen oder Aprikosen), Papaya in Stücken
Blanchieren
Was bringt's?
Was man sonst eher vom Einfrieren von Gemüse kennt, geht auch für Obst! Denn Blanchieren deaktiviert Enzyme und schützt empfindliche Früchte so vor Farbverlust. Das hilft, Nährstoffe, Geschmack und Textur bestmöglich zu bewahren.
Wie funktioniert’s?
Beim Blanchieren werden die Früchte für kurze Zeit (ca. 2 bis 3 Minuten) in kochendes Wasser gegeben und anschliessend in Eiswasser abgeschreckt.
Geeignete Früchte: z.B. Äpfel, Birnen, Pfirsiche
In Zuckerwasser oder Sirup einfrieren
Was bringt's?
Das Einlegen von Früchten in Zuckerwasser oder Sirup hilft, die Textur zu erhalten und das Austrocknen der Früchte zu verhindern. So sind sie auch nach dem Auftauen noch frisch und aromatisch. Ideal für Früchte, die du in Kuchen oder Desserts verwenden möchtest.
Wie funktioniert’s?
Gib die Früchte in einen Behälter und übergiesse sie mit Zuckerwasser oder Sirup, bis sie vollständig bedeckt sind. Für das Zuckerwasser ein Mischverhältnis von ca. 1–2 zu 10 verwenden, also beispielsweise 100 bis 200 Gramm Zucker auf 1 Liter Wasser. Wasser und Zucker zusammen erhitzen, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat. Dann abkühlen lassen, bevor die Früchte damit bedeckt werden.
Geeignete Früchte: z.B. Äpfel, Birnen, Pfirsiche, Pflaumen, Kirschen
Als Püree einfrieren
Was bringt's?
Das Einfrieren von Püree ist ideal, um Obst für Smoothies, Desserts oder Saucen haltbar zu machen. So können Früchte in praktischen Portionen eingefroren werden und sind direkt einsatzbereit. Ideal auch für Fruchtsorten, die beim Einfrieren als rohe Frucht ihre Textur zu stark verändern würden, zum Beispiel Mirabellen.
Wie funktioniert’s?
Die Früchte in Stücke schneiden (falls notwendig) und dann pürieren. Im Anschluss portionsweise abfüllen, beispielsweise in kleine Gläser oder Eiswürfelformen, und ins Eisfach legen.
Geeignete Früchte: z.B. Bananen, Aprikosen, Erdbeeren
Zubehör für Sommer aus dem Tiefkühler
Früchte fürs Einfrieren vorbereiten
Haltbarkeit und Lagerung
Die meisten gefrorenen Beeren und Früchte (z.B. Himbeeren, Erdbeeren, Zwetschgen, Aprikosen, Äpfel, Birnen) können bis zu 12 Monate nach dem Einfrieren verwendet werden. Ein paar Ausnahmen: Kirschen sind im Gefrierschrank sogar bis zu 18 Monate haltbar, tropische Früchte wie Mango und Ananas dagegen nur ca. 10 Monate. Bananen möchten gern schon innerhalb von 6 Monaten verzehrt werden.
Wichtig ist, dass der Gefrierschrank konstant bei mindestens –18 °C läuft, damit Qualität und Geschmack erhalten bleiben. Schnelles Einfrieren hilft zudem, die Bildung von Eiskristallen zu minimieren – das erhält die Zellstruktur, sodass das Fruchtfleisch nach dem Auftauen schön fruchtig bleibt.
Unsere Tiefkühl-Tipps für spezifische Fruchtsorten
Steinobst (z.B. Pflaumen, Aprikosen, Kirschen)
Vor dem Einfrieren werden Steinfrüchte idealerweise entsteint. Das spart nicht nur Platz, sondern erleichtert auch die spätere Verwendung. Steinobst lässt sich auch besonders gut in Zuckerwasser oder als Püree einfrieren – so werden Joghurt und Smoothie im Handumdrehen zum Genuss!
Kernobst (z.B. Äpfel, Birnen)
Kernobst schneidest du am besten in Scheiben oder Würfel. Legst du die Früchte vor dem Einfrieren in Zuckerwasser ein, kann das helfen, das Oxidieren (Braunwerden) zu verhindern. Selbstverständlich kannst du Kernobst wie Äpfel und Birnen auch als Kompott einfrieren. Übrigens: Dank ihrer härteren Schale können Quitten auch als ganze Frucht eingefroren werden.
Tropische Früchte (z.B. Mango, Ananas, Bananen)
Tropische Früchte wie Mango, Ananas & Co. sollten vor dem Einfrieren geschält und in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Ein kurzes Blanchieren hilft, die Farbe sowie Aromen und Nährstoffe zu bewahren. Bananen solltest du nur geschält einfrieren, am besten in Scheiben geschnitten oder als Püree.
Zitrusfrüchte (z.B. Orangen, Zitronen)
Zitrusfrüchte kannst du entweder als ganze Frucht oder geschält und in Spalten zerteilt einfrieren. Alternativ lassen sich auch Saft und Schale hervorragend getrennt im Gefrierschrank haltbar machen. So hast du jederzeit frischen Zitronen- oder Orangensaft und aromatische Zesten für Kuchen oder Drinks parat.
Beeren & Früchte einfrieren: ganz, geschnitten oder als Püree
Gefrorene Früchte auftauen und geniessen
Der Sommer ist vorbei und dir ist nach frischen Früchten? Gut, hast du dir im Gefrierschrank einen Vorrat angelegt! Nun geht es ans Auftauen, Verwenden und Geniessen:
Direkt gefroren verwenden
Je nach Verwendungszweck ist es gar nicht nötig, die feinen Früchte aufzutauen: In Smoothies, Joghurt oder kühlen Desserts sorgen insbesondere gefrorene Beeren für noch mehr Frische. Und auch für Muffins oder eine feine Fruchtwähe kannst du gefrorene Früchte direkt zum Backen verwenden.
Unser Tipp: Gefrorene Früchte verwandeln Wasser in ein besonders frisches und leichtes Sommergetränk!
Auftauen im Kühlschrank
Diese schonende Methode bewahrt die Struktur und den Geschmack der Früchte am besten. Einfach die gefrorenen Früchte über Nacht im Kühlschrank auftauen lassen und bei Bedarf in einem Sieb abtropfen.
Auftauen im Kühlschrank eignet sich besonders, wenn die Früchte roh verzehrt werden wollen. Auch für die Verwendung in Desserts, bei denen die Fruchttextur erhalten bleiben soll, ist diese Auftau-Art eine gute Idee.
Auftauen im Wasserbad
Auch Früchte und Beeren im Wasserbad aufzutauen und zu erhitzen ist sehr schonend. Die verschlossenen Beutel einfach in lauwarmes bis warmes Wasser legen und gelegentlich umrühren.
Perfekt, wenn das Obst danach zu einem Coulis oder Kompott verarbeitet oder warm zum Dessert gereicht wird.
Feine Rezeptideen für aufgetaute Früchte
Auftauen bei Raumtemperatur
Bei Raumtemperatur sollten am besten nur kleinere Mengen an Früchten und Beeren aufgetaut werden, die anschliessend schnell verarbeitet werden. Achtung: Die Früchte idealerweise nicht länger als zwei Stunden ungekühlt stehen lassen, damit die Lebensmittelsicherheit nicht beeinträchtigt wird.
Diese Methode eignet sich vor allem, wenn die Früchte anschliessend erhitzt werden, beispielsweise in einem Kuchen oder als Kompott.
Auftauen in der Mikrowelle
In der Mikrowelle geht es besonders schnell – allerdings besteht hier die Gefahr einer Überhitzung an manchen Stellen, während andere noch gefroren sind. Nutze am besten eine niedrige Leistungsstufe oder ein spezielles Auftauprogramm und rühre zwischendurch immer mal wieder um.
Diese Art des Auftauens und Erhitzens eignet sich besonders für kleine Mengen, die sofort weiterverarbeitet werden, beispielsweise in Konfitüren, Coulis oder Kompott.