Rezept-Ideen für das Oktoberfests-Feeling zu Hause
An den Oktoberfesten wird reichlich Bier getrunken, und natürlich dürfen dazu die typischen bayerischen Spezialitäten nicht fehlen. Bier eignet sich aber auch hervorragend zum Kochen und Backen. Man denke da zum Beispiel an Apfelküchlein und Fischknusperli im knusprigen Bierteigmantel, eine würzige Marinade, einen rustikalen Schmortopf oder sogar ein bieriges Dessert. Hier ein paar Bierideen und -tipps, die sich auch zu Hause leicht umsetzen lassen.
«O’zapft is»: Oktoberfeste in der Schweiz
Mittlerweile gibt es nicht nur das Original in München. Neben Chilbi, Älpler-, Kastanien- und Winzerfesten gehören Oktoberfeste auch bei uns zur Tradition der kulinarischen Herbstevents. Ab Mitte September verwandelt sich zum Beispiel der Zürcher Hauptbahnhof für rund drei Wochen in eine Wiesn. Nahezu nahtlos gehts dann beim Zürcher Seebecken mit dem ältesten Oktoberfest der Schweiz auf dem Bauschänzli weiter, das bis in den November hinein dauert. Aber auch in Luzern, Baden, Solothurn, Genf und an vielen anderen Orten feiert man das bayerische Volksfest.
«Obatzt is»: Bayerische Schmankerln
Auf den Oktoberfesten wird ein bunter Querschnitt durch die bayerische Küche angeboten. Diese Schmankerln dürfen auf keinen Fall fehlen:
-
Brezn
Wir sagen Brezeln, die Bayern Brezn. Sie passen nicht nur zu Weisswürsten und zum Obatzten, sondern sind auch für sich allein ein feiner Snack. -
Weisswürste
Es gibt zwei Arten, eine Weisswurst zu essen: Schälen oder zuzeln. Was ein richtiger Bayer sein will, zuzelt: Man schneidet die Wurst am einen Ende kreuzweise ein und saugt dann das Fleisch aus der Haut heraus, möglichst, nachdem man Senf darauf gegeben hat. -
Süsser Senf
Er passt nicht nur zu Weisswürsten, sondern auch zu weiteren Gerichten, die an Oktoberfesten serviert werden: Zum Beispiel Leberkäs (Fleischkäse), Kartoffelsalat oder Brezn. -
Schweinsbraten oder -haxen
Ob Schweinsbraten oder -haxen: Die Portionen sind auf jeden Fall riesig. Dazu gibt es Semmelknödel und Krautsalat. -
Krautsalat
Er wird in der Regel aus Weisskabis, seltener aus Rotkabis zubereitet und mit Kümmel und Speck angereichert. -
Obatzter
«Obatzt» heisst so viel wie angemacht. Die Käsecreme wird aus Camembert, Doppelrahmfrischkäse, Butter und Zwiebeln zubereitet und ist die vegetarische Alternative zu Haxen und Weisswürsten. -
Radi
So nennen die Bayern den Rettich. Er wird in Scheiben geschnitten, damit man ihn aufs Brot legen kann, oder auch in Spiralen, damit man ihn zum Beispiel auf einer Brotzeitplatte (Brotzeit = Znüni oder Zvieri) hübsch anrichten kann. -
Bayerische Creme
Die stichfeste Vanillecreme wird mit Beeren oder Früchten serviert oder dient als Grundlage von Torten und Desserts wie der Charlotte russe.
Die besten Oktoberfest-Rezepte
Der Bierteig: Die perfekte Hülle
In Kochbüchern wird er meist Ausbackteig genannt, volkstümlich spricht man jedoch lieber vom Bierteig. Das Bier als Namensgeber ist in der Regel die Hauptzutat. Je nach Rezept wird es aber auch durch Weisswein, Süssmost oder Mineralwasser ersetzt. Die in Bier und den anderen Flüssigkeiten enthaltene Kohlensäure wirkt sich dabei als natürliches Treibmittel aus.
Mit Bierteig werden Früchte, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte umhüllt und anschliessend in Öl zu goldgelben, knusprigen, süssen oder pikanten Gerichten frittiert. Berühmtester Vertreter dieser Familie ist auf der süssen Seite das Apfelküchlein, auf der pikanten das Fischknusperli.
Fettarm frittieren mit den Heissluft-Fritteusen von Betty Bossi
Im Bier geschmort ist halb gewonnen
Es muss nicht immer Rotwein sein: Eine Biermarinade passt ausgezeichnet zu Lamm-, Rind-, Schweinefleisch und Geflügel. Besonders gut harmoniert die Caramelnote von dunklem Bier mit süssen (z.B. Honig) bzw. scharfen Zutaten (z.B. Chili).
Auch Schmortöpfen verleiht Bier das gewisse Etwas. Ob Braten, Voressen oder Geschnetzeltes: Eine Biersauce ist die ideale Begleiterin für kräftiges Fleisch und rustikale Gerichte.
In Deutschland kocht man auch gerne Biersuppen, zum Beispiel die altdeutsche Biersuppe. Sie hat eine süsslich-würzige Note und besteht aus Milch, Rahm, Rosinen, Eiern und Zimt. Aber auch in Kombination mit Fisch kann ein Biersüppchen interessante Akzente setzen.
Mittlerweile ist Bier auch in der leichten Küche kein Tabu mehr: Sei es zum Verfeinern von Salatsaucen oder zum Pochieren von Fisch.
Welches Bier zum Kochen?
Zum Kochen kann praktisch jedes Bier verwendet werden. Als Faustregel gilt:
- Helle, milde Biere passen zu hellem Fleisch und Fisch.
- Dunkle, kräftigere Biere passen zu dunklem Fleisch und Wild.
- Bockbier (Spezialbier mit einem höheren Alkoholgehalt, z.B. Steinbock-Bier von Coop) passt zu Süssspeisen.
Feine Desserts mit Bier: Wer ein bisschen experimentierfreudig ist, ersetzt zum Beispiel den Süsswein in der Sabayon mit Bier.
Tipp: Bier beim Erhitzen nie einkochen lassen, da es sonst einen bitteren Geschmack erhält.
Rezepte mit Bier, die du ausprobieren solltest
Text: Daniela Rinderknecht
Aktualisiert: 31. August, 2023
Diesen Artikel teilen