Saftkur: Was bringt Saftfasten wirklich?

Saftkur: Was bringt Saftfasten wirklich?

Eine Saftkur zu machen, auch Saftfasten genannt, liegt im Trend. Doch was genau ist eine Saftkur und was ist der Unterschied zum klassischen Fasten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und geben Tipps und Tricks, damit du erfolgreich durch deine Fastenzeit kommst.

Unterschied zwischen Fasten und Saftfasten

Beim klassischen Fasten wird auf feste Nahrung verzichtet, und man trinkt nur Wasser, ungesüssten Kräutertee und klare Bouillon. Eine Saftkur läuft ähnlich ab. Auf feste Nahrung wird verzichtet, es dürfen aber frische oder speziell auf Saftkuren ausgerichtete gekaufte Säfte getrunken werden.

Diese Fastenzeit wirkt oft wie ein Reset-Knopf für Körper, Geist und Seele. Du wirst viele spannende Erfahrungen machen: So lernst du deine Gefühle für Hunger, Durst oder auch Lust auf Süsses und Salziges wieder richtig zu spüren und zu unterscheiden. Deine Sinne werden geschärft, und deine Geschmacksnerven sind danach wie neu geeicht.

Achtung: Saftfasten ist für Menschen mit Untergewicht nicht geeignet. Auch Kinder, Heranwachsende, Schwangere oder stillende Frauen und Menschen mit einem Nährstoffmangel sollten vom Fasten absehen.

Vorbereitungsphase: Tipps und Tricks

Betty Bossi Ernährungsberaterin Wina Fontana gibt Tipps und Tricks, wie dir das Saftfasten gelingt. Achtung, fertig, los:
 

Vorbereitung ist das A und O

Eine Saftkur ist für deinen Körper kein Klacks. Er meistert die Kur besser, wenn du ihn bereits ein, zwei Wochen vor der Kur entlastest: Reduziere deinen Kaffee- und Alkoholkonsum. Lass fettige und frittierte Gerichte links liegen. Auch raffinierte Kohlenhydrate wie weissen Reis und Weissbrot streichst du während der Vorbereitungsphase am besten aus deinem Menüplan. Fokussiere dich dafür auf viel Gemüse, Vollkornprodukte, milde Milchprodukte, mageres Fleisch, und all dies in kleineren Portionen.

Take it easy

Wähle den Zeitpunkt für deine Saftwoche mit Bedacht: Eine ruhige Woche mit wenig Terminen und kaum sozialen Verpflichtungen bietet sich besonders an.

Wie lange dauert eine Saftkur?

Aus ernährungstherapeutischer Sicht empfehlen wir, die Saftkur nicht länger als 7 bis 14 Tage durchzuführen. Es kann mehrmals pro Jahr gefastet werden, jedoch sollte dabei immer ein Abstand von mindestens drei Monaten eingehalten werden. Saftkuren bedeuten für den Körper Stress und Umstellung, und Pausen dazwischen sind wichtig.

Saftkur geeignet zum Abnehmen?

Safttage als Einstieg zum Abnehmen entlasten den Organismus. Zudem sind sie kalorienarm, und der Körper wird trotzdem mit wertvollen Mikronährstoffen versorgt. So kann es beispielsweise auch sinnvoll sein, als Einstieg zu Beginn einer Ernährungsumstellung eine dreitägige Saftkur zu machen. Du wirst zwar Hunger haben, aber dein Magen lernt bereits, mit weniger Essen satt zu werden. Also eine ideale Vorbereitung fürs Abnehmen. Langes Saftfasten ohne fachkundige Begleitung ist nicht empfehlenswert, da es schnell zu unerwünschtem Muskelabbau kommen kann.

Rezepte für selbst gepresste Säfte

Du möchtest deine Säfte selber machen. Wir haben ein paar Rezeptideen für Säfte mit Gemüse, Kräutern und Früchten, die dir bestimmt schmecken werden.

So fällt dir das Durchhalten beim Saftfasten leichter

Mahlzeiten geniessen

Während einer Saftkur bekommst du flüssige Nahrung. Damit du dennoch ein Gefühl hast, eine Mahlzeit zu geniessen, stürze den Saft nicht einfach hinunter, sondern löffle die Säfte und kaue bewusst jedes Schlückchen. So sättigen dich die Säfte länger, und du nimmst Geschmack und Aromen besonders intensiv wahr.

Kein Grummeln wegen Brummeln

Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen sind zu Beginn einer Saftkur keine Seltenheit. Mach dir keinen Kopf. Das sind Anzeichen dafür, dass die Kur Wirkung entfaltet und dein Körper gerade stark arbeitet. Nach zwei, drei Tagen klingen die Symptome ab, und du fühlst dich frisch und fit.

Hoch die Tassen!

Trinke täglich mindestens zwei Liter Wasser, ungesüssten Kräuter- oder Früchtetee. Durch die Flüssigkeit bleibt dein Körper in Schwung, und du wirkst damit Kopfschmerzen entgegen. Wenn sich der Hunger meldet, trinke ein grosses Glas Wasser oder ungesüssten Kräutertee. Gut möglich, dass du jetzt häufig fröstelst, da ist warmer Tee besonders wohltuend.

Tschüss Zigarette

Wir empfehlen, während der Saftwoche auch den Nikotinkonsum einzuschränken. Viele nutzen diese Woche, um dem Nikotin für immer adieu zu sagen.

Von Luft und Liebe leben

Sei lieb zu dir und zu deinem Körper, gönne euch ausreichend Ruhe. Geniesse die Entschleunigung. Atme auch immer wieder mal tief ein und aus, das entspannt zusätzlich.

Ab an die frische Luft!

Verzichte auf körperliche Anstrengungen, plane aber regelmässig Spaziergänge ein. Das belebt und beruhigt gleichzeitig.

Schlafe wie ein Murmeltier

Im Schlaf regeneriert der Körper. Da er jetzt auf Hochtouren arbeitet, profitiert er von längeren Erholungsphasen. Schlüpfe also etwas früher ins Bett und gönn dir eine grosse Mütze voll Schlaf.

2. Februar 2023