Symptome und Beschwerden bei Zöliakie

Symptome und Beschwerden bei Zöliakie

Die Zöliakie ist eine Erkrankung des Dünndarms, bei der sich die Darmschleimhaut entzündet, wenn die betroffene Person Gluten isst. Die Zöliakie wird auch Glutenunverträglichkeit oder -intoleranz genannt. Welche Symptome auftreten, wie die Diagnose gestellt wird und welches die richtige Therapie ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Was ist Zöliakie?

Die Zöliakie zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Dabei greift das Immunsystem das körpereigene Gewebe an. Bei der Glutenintoleranz ist die Dünndarmschleimhaut betroffen. Die Schleimhaut des Dünndarms ist übersät mit feinen Ausstülpungen (Zotten), damit eine grosse Oberfläche für die Nährstoffaufnahme zur Verfügung steht. Die Darmoberfläche eines gesunden Menschen entspricht der Grösse eines Tennisplatzes. Umso dramatischer ist es, wenn durch die chronische Entzündung der Darm abflacht. Ein Nährstoffmangel ist die Folge. Die gute Nachricht: Wer sich strikt glutenfrei ernährt, kann sich bald wieder über einen hauseigenen Tennisplatz freuen.

Gluten ist enthalten in Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste und allen daraus hergestellten Produkten. 

Die vielseitigen Kartoffeln sind glutenfrei und bei einer Glutenunverträglichkeit geeignet.
Die vielseitigen Kartoffeln sind glutenfrei und bei einer Glutenunverträglichkeit geeignet.

Zöliakie beim Kind und bei Erwachsenen

Früher galt die Zöliakie als eine seltene Krankheit beim Kind. Mehr und mehr wird die Diagnose auch bei Erwachsenen gestellt. Bei Kindern wurde die Glutenunverträglichkeit meist wegen einer Gedeihstörung entdeckt, weil sie nicht mehr wuchsen und sich langsamer entwickelten. Bei Erwachsenen bleibt die Krankheit oft länger unentdeckt, insbesondere dann, wenn keine Verdauungsbeschwerden auftreten. Und das kommt ziemlich oft vor. Weltweit wir das Vorkommen der Glutenunverträglichkeit in der Bevölkerung im Durchschnitt auf ein Prozent geschätzt. Es wird jedoch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen, und so ist es immer gut, bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands an die Möglichkeit einer Zöliakie zu denken.

Typische Symptome einer Glutenunverträglichkeit bei Erwachsenen

Wer Zöliakie hört, denkt schnell an stechende Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Das kann sein, muss aber nicht. Manchmal sind die Symptome, mit denen Patienten in die Praxis kommen, sehr unspezifisch. Verdauungsbeschwerden können, aber müssen nicht sein. 

Typische Symptome einer Glutenunverträglichkeit beim Kind

Gemäss der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung sind dies die häufigsten Symptome bei einer Glutenunverträglichkeit bei Kindern:

 

  • Gewichtsverlust
  • Wachstumsstillstand
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Durchfall
  • Blähbauch
  • Appetitlosigkeit
  • Weinerlichkeit
  • Gereiztheit 

 

Die Entdeckung einer Glutenunverträglichkeit wird immer vielfältiger. Die typischen Symptome einer Zöliakie beim Kind gibt es nicht mehr. Manchmal sind es Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Hautveränderungen, die den Gedanken an eine Zöliakie wach werden lassen. Eine häufig auftretende Hauterkrankung im Zusammenhang mit einer Zöliakie ist die Dermatitis herpetiformis Duhring. Es ist dies eine glutenabhängige Form einer Dermatitis. Bei der Dermatitis herpetiformis gibt es Juckreiz und Rötungen auf der Haut, insbesondere an den Gelenken.

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Wie wird die Diagnose Zöliakie gestellt?

Kommt der Patient mit oben genannten Symptomen in die Arztpraxis, werden spezifische Antikörper im Blut getestet, die auf eine Zöliakie hinweisen. Routinemässig getestet werden auch Patienten, die bereits eine andere Autoimmunerkrankung wie zum Beispiel Diabetes Typ 1 oder ein Familienmitglied mit dieser Erkrankung haben. Falls diese Tests positiv ausfallen, wird in den meisten Fällen einige Wochen danach eine Gewebeprobe des Dünndarms entnommen, um die abschliessende Diagnose stellen zu können. Ganz wichtig: VOR und WÄHREND des Diagnoseprozesses darf nicht auf Gluten verzichtet werden! Sonst sind weder die Antikörper noch die Schleimhautveränderungen sichtbar.

Es ist wichtig, Pasta & Co. zu essen, bis die Diagnose Zöliakie gestellt ist.
Es ist wichtig, Pasta & Co. zu essen, bis die Diagnose Zöliakie gestellt ist.

Wieso ist eine Therapie so wichtig (und auch lebenslang notwendig)?

Eine glutenfreie Diät heilt die Zöliakie nicht, aber sie verhindert die Schädigung im Körper. Wer ständig Bauchschmerzen hat oder mit chronischer Energielosigkeit kämpft, verzichtet gerne und leicht auf Gluten, weil das Leben mit der glutenfreien Ernährung wieder viel mehr Freude macht. Aber auch wenn keine akuten Symptome da sind, ist die glutenfreie Ernährung ein Muss. Wird nicht auf Gluten verzichtet, kommt es zu einer Mangelernährung, und auch das Krebsrisiko ist stark erhöht.

Gibt es eine medikamentöse Therapie für Zöliakie?

Nein. Der Wunsch nach einer medikamentösen Therapie ist verständlich. Da es sich bei der Glutenintoleranz nicht um ein fehlendes Verdauungsenzym handelt, wie bei der Laktose oder der Fruktose, kann dieses auch nicht ersetzt werden. Die einzige Therapie bei einer Zöliakie ist die lebenslange, strikte glutenfreie Diät. Die gute Nachricht: Wer sich daran hält, hat die Darmschleimhaut und die Lebensqualität eines gesunden Menschen. Das lohnt sich auf jeden Fall!

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Text: Silvia Kumar, dipl. Ernährungsberaterin HF
30. Juni 2023