Apfelküchlein selber machen - so gelingt der Klassiker
Ob an der Chilbi oder als feines Dessert daheim: Frische Apfelküchlein sind ein Genuss der ganz besonderen Art. Wir zeigen dir, wie du sie selber zubereitest und geben Tipps für eine leichtere Variante.
Sarah
Leiterin Kulinarik-Content
Der Apfel ist die beliebteste Frucht der Schweiz – knackig frisch vom Baum, gekocht oder gebacken. Eine besonders feine Art ihn zu geniessen, ist als Apfelküchlein. Zarte Apfelringe im feinen Teigmantel, goldbraun ausgebacken und mit Zimt oder Vanillesauce serviert. Seit vielen Jahren zählen sie zu den beliebtesten Chilbi-Spezialitäten und lassen sich auch zuhause ganz einfach nachmachen.
Beliebt seit Jahrhunderten
Apfelküchlein sind keine Schweizer Spezialität, denn überall, wo es Äpfel gab und gibt, werden sie seit je in allen möglichen Varianten gebacken, gekocht und genossen. Diverse Rezepte - mitunter aus dem Jahre 1780 - belegen die Kochkultur von Apfelküchlein und anderen Apfelspeisen.
Bis ins 19. Jahrhundert gab es keine Kleinbacköfen, wie sie heute in jedem Haushalt selbstverständlich sind. Deshalb wurden die Apfelspezialitäten immer nach derselben Methode zubereitet: In heissem Schmalz in einer Pfanne über dem Feuer. Früher wurde ganz natürlich mit dem gebacken, was rund ums Haus zu finden war, und Äpfel wurden in allerlei Formen wie Schnitzen, Stücken oder wie bei den Apfelküchlein in Ringen verwendet.
Clevere Tools für Äpfel
Zubereitung
Welche Apfelsorte passt am besten?
Vom Schweizer Obstverband wird für Apfelküchlein in erster Linie der Boskoop-Apfel (eine holländische Sorte) besonders empfohlen, er ist ein typischer Kochapfel.
Im Grunde kann man mit jeder Sorte backen, es gilt darum, sich an der Jahreszeit zu orientieren und möglichst Früchte aus einheimischer Ernte zu bevorzugen. Geübte Chüechlerinnen empfehlen für Apfelküchlein den Braeburn, der auch für seinen hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt ist.
Bis auf die Sommermonate sind die sogenannten Lagersorten wie zum Beispiel Jonagold und Maigold fast das ganze Jahr über im Angebot. Im Herbst kann man Sorten wie Elstar, Cox Orange, Kidds Orange oder Rubinette geniessen oder als Apfelküchlein zubereiten.
Klassische Apfelküchlein selber machen: so geht's
Für die Apfelküchlein werden Äpfel geschält, entkernt, in etwa 1 cm dicke Ringe geschnitten und anschliessend in Zitronensaft, etwas Zucker und nach Belieben etwas Calvados ca. 30 Minuten mariniert.
Während dieser Zeit einen glatten Teig aus Mehl, Zucker, Vanillezucker, Süssmost oder Bier, Eigelb und Öl zubereiten. Diesen zugedeckt ruhen lassen. Eiweiss steifschlagen und vorsichtig unter den Teig heben. Danach kannst du damit beginnen, die Apfelringe durch den Teig zu ziehen und sie in heissem Öl portionsweise goldbraun zu frittieren.
Das passt zu Apfelküchlein
Am besten schmecken die frischen Apfelküchlein klassisch mit Puderzucker bestäubt oder in Zimt-Zucker gedreht – so kennt man sie von der Chilbi. Auch beliebt ist die Kombination mit cremiger Vanillesauce oder einer Kugel Vanille- oder Zimtglace. Ebenso fein sind geschlagener Rahm oder Crème fraîche dazu.
Für eine moderne Variante passen auch Karamellsauce oder geröstete Nüsse für extra Knusper sowie ein fruchtiges Kompott, etwa aus Zwetschgen oder Beeren, als frischer Kontrast. So lassen sich die Apfelküchlein immer wieder neu interpretieren – von traditionell bis kreativ.
Tipps für leichte Apfelküchlein
Zubereitung im Chüechli-Blech
Du liebst Apfelküchlein, das Frittieren hält dich aber davon ab? Genau dafür hat Betty Bossi das Chüechli-Blech entwickelt. Damit werden die Chüechli nicht mehr frittiert, sondern im beschichteten Blech mit einem speziellen Ausbackteig goldbrauch im Ofen gebacken - ohne Öl! Das Rezept für den Teig findest du unten.
Zubereitung im Airfryer
Du hast kein Chüechli-Blech, dafür aber einen Airfryer? Super! In diesem Fall bereite den obigen Teig für leichte Apfelküchlein zu und ziehe die Apfelringe durch den Teig. Anschliessend portionenweise in den mit Backpapier belegten Korb legen und während 20 Minuten bei 180 Grad backen. Für noch eine schönere Rundum-Bräunung, Chüechli nach der Hälfte der Backzeit wenden.