Dein perfekter Apfelstrudel
Ofenfrisch, mit knuspriger Hülle und saftiger Füllung - so schmeckt Apfelstrudel am besten. In diesem Artikel erfährt du wie du dieses herrliche Dessert selber zubereitest - Schritt für Schritt, vom Teig bis zur Vanillesauce.
Sarah
Leiterin Kulinarik-Content
Das Wichtigste in Kürze:
Füllung: Äpfel kombiniert mit Zimt, Zucker, Rosinen und Nüssen.
Teig: Hauchdünn und wunderbar knusprig (ähnlich wie Blätterteig). Bei der Zubereitung wird der Teig ausgezogen, so dass er fast durchsichtig ist.
Fertigstellung: Die Apfel-Füllung wird in den Teig eingerollt und anschliessend im Ofen goldbraun gebacken.
Servieren: Am besten lauwarm mit kalter Vanillesauce, Schlagrahm oder Glace.
Schritt für Schritt zum perfekten Apfelstrudel
1. Der Teig
Der traditionelle Strudelteig besteht aus kleberstarkem, feinem Weizenmehl, Wasser, Ei, Öl und Salz. Er muss durch Kneten und Schlagen intensiv bearbeitet werden und benötigt eine längere Ruhezeit, damit sich der Kleber im Mehl gut entwickelt und der Teig hauchdünn ausziehbar ist, ohne dass er reisst.
Man sagt, Strudelteig soll so durchsichtig sein, dass man eine Zeitung darunterlegen und den Text hindurch lesen kann. Um ihn so dünn zu bekommen, gibt es diverse Techniken:
Den Teig mit den Fingerspitzen auseinanderziehen und dann über den Handrücken so lange strecken und ziehen, bis er hauchdünn ist (siehe Bild unten). Hier ist viel Geduld und Erfahrung gefragt.
Den Teig von der Mitte her mit bemehlten Händen sorgfältig über die Fingerspitzen dünn ausziehen.
Zuerst den Teig möglichst dünn auswallen und dann mit den bemehlten Handrücken sorgfältig ausziehen.
Tipp: Die Anstrengung lohnt sich, denn je dünner der Teig, desto vielschichtiger und knuspriger wird am Ende der Strudel.
Tipps & Tricks:
Der Teig lässt sich mit den Knethaken des Handrührgerätes zubereiten. Am Schluss von Hand fertig kneten.
Am besten ziehst du den Strudelteig auf einem grossen bemehlten Tuch auseinander.
Er lässt sich auch am Vortag zubereiten und eingepackt in Klarsichtfolie, im Kühlschrank aufbewahren. Du kannst ihn auch tiefkühlen.
Der Teig eignet sich für alle Arten von Strudel, nicht nur für Apfelstrudel.
Falls sich Risse gebildet haben, Rissränder ca. 1 cm übereinanderlegen, gut andrücken.
Schneller gehts mit einem Päckli Strudelteig (120 g). Teig kurz vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen, sorgfältig auseinanderfalten, auf ein feuchtes Tuch legen. Ein Teigblatt nach dem anderen mit flüssiger Butter bestreichen, alle Teigblätter aufeinanderlegen.
2. Die Füllung
Die Füllung eines Apfelstrudels besteht klassisch aus Äpfeln, die in feine Stücke oder Scheiben geschnitten werden. Typische Zutaten sind zudem Zucker, Zimt und Rosinen, die für eine saftige, aber nicht zu feuchte Konsistenz sorgen. Je nach Region oder Vorliebe können auch gehackte Nüsse wie Walnüsse, Mandeln oder Haselnüsse beigemischt werden. Manche Rezepte verfeinern die Füllung mit einem Schuss Zitronensaft oder Rum. Wichtig ist, dass die Apfelstrudel-Füllung eine ausgewogene Mischung aus Süsse, Säure und Würze ergibt.
Bei den Apfelsorten empfehlen wir säuerliche Sorten wie Boskoop, Jonagold oder Braeburn.
Die Füllung wird auf dem Teig verteilt, die Enden umgeklappt und das Ganze mit Hilfe des Tuches (Backpapier ginge auch) aufgerollt. Teig mit wenig flüssiger Butter bestreichen. Für Strudel wird übrigens gelegentlich auch Blätter-, Hefe- oder Filoteig (ein hauchdünner Teig ohne Triebmittel) verwendet.
3. Backen
Sobald der Strudel sorgfältig eingerollt und mit flüssiger Butter bestrichen ist, kommt er auf ein mit Backpapier belegtes Blech. Den Ofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und den Strudel in die Mitte schieben. Die Backzeit beträgt je nach Ofen rund 35 bis 40 Minuten.
Damit die Kruste schön knusprig wird und eine appetitliche goldbraune Farbe erhält, den Strudel während des Backens ein- bis zweimal mit zerlassener Butter bestreichen.
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4. Servieren
Ist der Strudel fertig gebacken, vor dem Anschneiden kurz ruhen lassen – so bleibt die Füllung kompakt und die Stücke behalten beim Schneiden ihre Form. Vor dem Anrichten mit Puderzucker bestäuben, das verleiht ihm die klassische, feine Optik. Am besten schmeckt Apfelstrudel noch leicht warm, begleitet von Vanillesauce, frisch geschlagenem Rahm oder einer Kugel Vanilleglace.
Der Klassiker und seine Varianten
Apfelstrudel aus dem Vorrat
Schnell einen selbstgemachten Apfelstrudel herzaubern, wenn unverhofft Besuch kommt? Das geht! Denn Apfelstrudel lässt sich gut tiefkühlen. Wir zeigen dir zwei Möglichkeiten dafür:
Ungebacken einfrieren: Strudelteig wie gewohnt zubereiten, auswallen und ausziehen. Damit sich die Äpfel nicht unschön verfärben, diese klein schneiden, portionenweise in wenig siedendem, mit Zitrone und Zucker gewürztem Wasser oder noch besser in Apfelsaft kurz aufkochen. Die nicht ganz weichen Apfelstückli gut abtropfen und auskühlen lassen. Strudel nach Rezept fertig machen.
Vorgebacken einfrieren: Apfelstrudel nur ca. 30 Minuten backen, sofort auf einem Gitter auskühlen lassen.
Tiefkühlen: Den ungebackenen oder vorgebackenen Strudel auf einem mit Backtrennpapier belegten Blech vorgefrieren. Erst dann zusammen mit dem Papier in Folie oder Plastikbeutel einpacken. So kann der Strudel ca. 3 Monate tiefgekühlt werden.
Backen: Verpackung entfernen, Strudel mitsamt Backtrennpapier aufs Blech legen, mit flüssiger Butter bestreichen. Ofen auf 200 Grad vorheizen. Ungebackenen Strudel je nach Grösse 50-60 Minuten, vorgebackenen Strudel 20-30 Minuten backen.
Anmerkung: Wird statt Strudelteig Blätter- oder Kuchenteig verwendet, ist es von Vorteil, den Strudel nicht aufzurollen, sondern nur wie einen grossen Krapfen zu überschlagen.