Kürbis: Wissenswertes und Rezepte
Was macht den Kürbis so besonders? Erfahre mehr über Herkunft, Saison und Zubereitung. Entdecke feine Rezepte und koche dich durch den Herbst!
Annette
Leiterin Redaktion & Gestaltung Betty Bossi Zeitung
Das Wichtigste in Kürze
Geschmack: Der Kürbis überzeugt mit seinem mild-süsslichen Geschmack und seinem dezenten, leicht nussigen Aroma. Das macht ihn attraktiv für pikante und süsse Gerichte.
Saison: Schweizer Kürbisse haben von August bis November Hochsaison – dann sind sie frisch vom Feld erhältlich. Dank ihrer harten Schale lassen sich viele Sorten kühl und trocken gelagert mehrere Monate aufbewahren.
Gesundheitlicher Wert: Kürbis ist kalorienarm und liefert wertvolle Nährstoffe wie Beta-Carotin, Kalium und Ballaststoffe – gut für Immunsystem und Verdauung. Auch die Kerne sind gesund: Sie enthalten Eiweiss, Magnesium und ungesättigte Fettsäuren. Das kaltgepresste Kürbiskernöl überzeugt mit intensivem Aroma und ist reich an Antioxidantien.
Passt zu: Gewürzen wie Muskat, Zimt, Curry oder Ingwer passen besonders gut zu Kürbis. Aber auch mit Salbei, Chili oder Knoblauch harmoniert er perfekt. Er lässt sich vielseitig kombinieren – ob in Suppen, Currys, Gratins oder sogar Kuchen. Eine überraschende Aromakombination: Kürbis mit Tomaten oder Orangen – das verleiht Frische und hebt seine natürliche Süsse hervor.
Herkunft und Saison
Wegen seiner Schliessfrucht, der innen liegenden Kerne und der harten Schale gehört der Kürbis botanisch zu den Panzerbeeren – und ist damit die grösste Beere der Welt!
Der Kürbis stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Bereits vor über 10'000 Jahren wurde er von indigenen Völkern angebaut und geschätzt – sowohl als Nahrungsquelle als auch wegen seiner Samen. Im 16. Jahrhundert gelangte der Kürbis mit den Entdeckungsfahrten nach Europa, wo er sich rasch verbreitete und zu einem festen Bestandteil der herbstlichen Küche wurde.
In der Schweiz beginnt die Kürbissaison je nach Witterung im August und dauert bis in den späten Herbst hinein, meist bis Ende November. Während dieser Zeit bieten heimische Produzenten eine grosse Vielfalt an Speisekürbissen in bester Qualität an. Kürbisse sind gut lagerfähig – viele Sorten lassen sich bei kühler, trockener Lagerung problemlos mehrere Monate aufbewahren, was sie auch über die Saison hinaus zu einem beliebten Vorratsgemüse macht. Besonders empfehlenswert sind Schweizer Kürbisse aus regionalem Anbau – sie sind frisch, nachhaltig und haben kurze Transportwege.
Kürbisssorten
Neben den essbaren Speisekürbissorten gibt es auch ungeniessbare Zierkürbisarten. Diese enthalten den Bitterstoff Cucurbitacin. Dieser kann zu Magen-Darm-Verstimmungen bis hin zu ernsthaften Vergiftungen führen.
Deshalb aufgepasst, wenn du Kürbisse in deinem eigenen Garten ziehst: Zierkürbisse, die in der Nähe von Speisekürbissen wachsen, können sich mit diesen auch über grössere Entfernung – kreuzen und Früchte mit dem Giftstoff bilden.
Probiere einen Kürbis deshalb immer erst mal im Rohzustand! Schmeckt er bitter, solltest du ihn auf keinen Fall essen. Ziehe auch kein Saatgut aus dem eigenen Garten weiter, da das Erbgut von Zierkürbissen in der Nähe eingekreuzt werden kann!
Für eine Kürbissuppe eignen sich die Sorten Oranger Knirps (Hokkaido), Butternut (Butternuss) und Muskatkürbis (Muscade) am besten.
Zubereitung
Roh geniessen: Die Sorten Butternut (Butternuss), Hokkaido (Oranger Knirps) und Sweet Dumpling können auch roh gegessen werden. Es gibt jedoch Kürbissorten, die zuerst blanchiert werden sollten. Du solltest beim Einkaufen deshalb immer nachfragen, ob der Kürbis roh gegessen werden kann.
Mit der Schale essen: Eine besonders dünne Schale haben der Hokkaido (Oranger Knirps), Butternut (Butternuss) und Muskatkürbis (Muscade), sie wird beim Kochen weich und kann problemlos mitgegessen werden.
Schälen: Kürbis mit einem grossen Messer in Schnitze teilen. Schale grosszügig wegschneiden, Kerne entfernen.
Aushöhlen: Einen ca. 5 cm dicken Deckel abschneiden. Kürbiskerne mit einem Aushöhler herauslösen. Leichter gehts mit einem speziellen Aushöhler oder einem speziellen Kürbis-Rüstset.
Aufbewahren: Kürbis ganz, kühl und trocken aufbewahren, dann ist er mehrere Monate haltbar. Bereits angeschnitten, kann er bis zu einer Woche im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Tiefkühlen: Kürbis roh in Stücke schneiden, in Plastikbeutel gut verpacken, flach drücken, tiefkühlen. Oder Kürbis als Sauce, Suppe oder Püree portionenweise tiefkühlen. Haltbarkeit: ca. 6 Monate.
Hilfsmittel zum Kürbis schnitzen
Pumpkin Pie: Der feine Kürbiskuchen aus den USA
In den USA wird zu Halloween und Thanksgiving traditionellerweise eine Pumpkin Pie gebacken. Der süsse amerikanische Kürbiskuchen sieht einer Wähe ähnlich und besteht aus einem blind gebackenen Mürbeteigboden, der mit Kürbispüree gefüllt wird.
Das Kürbispüree wird mit einer speziellen Gewürzmischung gewürzt: dem Pumpkin Spice (Kürbisgewürz). Das Pulver enthält gewöhnlich die Gewürze Zimt, Muskatnuss, Nelken, Ingwer und Piment.
Der Kürbiskuchen nach amerikanischer Art erfreut sich auch bei uns in der Schweiz zunehmender Beliebtheit, sodass wir von Betty Bossi nicht mehr darum herumkamen, ein eigenes Rezept zu kreieren.
Der neue Trend: Kürbis-Kaffee und Kürbis-Cocktails
Kürbis ist inzwischen auch in herbstlich anmutenden Getränken der Renner. Der ursprünglich von Starbucks bei uns eingeführte Pumpkin Spice Latte, ein mit Kürbispüree und Pumpkin Spice (Zimt, Muskatnuss, Nelken, Ingwer, Piment) aromatisierter Latte Macchiato, gehört für viele genauso zur Herbstsaison wie die Kürbissuppe.
Aber nicht nur in Kaffee oder Tee ist der Kürbis zur Zeit im Trend, sondern auch in Eggnogs (eine Art Eierpunsch) oder Apfelwein. Zudem werden immer mehr Cocktails damit aufgepeppt. Auch in Smoothies und anderen alkoholfreien Drinks lässt sich Kürbis mit Früchten und Säften toll kombinieren.
So gesund ist Kürbis
Fruchtfleisch: die orange Farbe zeigt den hohen Gehalt an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, das im Körper unter anderem die Sehkraft unterstützt, das Immunsystem stärkt und als Antioxidans Zellschutz bietet. Auch Vitamin C, Vitamin E sowie verschiedene B-Vitamine sind im Kürbis enthalten. Zudem liefert das Fruchtfleisch nennenswerte Mengen an Kalium, das für die Regulation des Flüssigkeitshaushalts und für die Herzfunktion wichtig ist. Die enthaltenen Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung und sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Nicht zuletzt punktet Kürbis mit sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben können.
Kalt gepresstes Kürbiskernöl ist dunkelgrün oder sogar rot gefärbt und hat einen strengen Eigengeschmack. Ernährungsphysiologisch ist es sehr wertvoll. Es sollte keinesfalls erhitzt werden und muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, da es rasch ranzig wird.
Kürbiskerne sind sehr gesund. Neben diversen Vitaminen und Mineralstoffen enthalten sie auch gesunde Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken. Bei regelmässigem Konsum beugen sie zudem erwiesenermassen Prostatabeschwerden vor und unterstützen deren Behandlung.