Omeletten: verführerisch fein

Omeletten: verführerisch fein

Ob luftig leicht oder gehaltvoll bekömmlich: Omeletten liegen ganz im Trend der unkomplizierten Küche und sind alles andere als altbacken. Als leichte Mahlzeit oder edles Dessert sind die vielseitigen Eierspeisen gluschtige Begleiter für jede kulinarische Gelegenheit.

Grundlage für süsse Gelüste

Die neutrale, nur leicht gesalzene Omelette ist im wahrsten Sinn des Wortes auch eine wunderbare Grundlage für süsse Gelüste. Erlesener Honig oder die Lieblingskonfitüre schmecken auf einer mit wenig Fett ausgebackenen Omelette ebenso fein wie auf dem Sonntagszopf. Für Nostalgikerinnen und Nostalgiker, die sich zum Znacht gerne ab und zu ein «Café complet» gönnen, eine herrliche Abwechslung.

Noch linienfreundlicher wird der süsse Genuss mit frisch zubereitetem, nur wenig gesüsstem Kompott aus saisonalen Früchten.

Mohn-Crêpes mit Rhabarberkompott und Ricotta.
Mohn-Crêpes mit Rhabarberkompott und Ricotta.

Mehl oder nicht – das ist die Frage

Omelette ist nicht gleich Omelette! Die französische «omelette» und unsere Deutschschweizer Omelette sind – bei aller Einfachheit der Rezepte – zwei verschiedene Gerichte. In Frankreich und in der Romandie gibt man grundsätzlich kein Mehl in die Ei-Milch-Masse. Im Gegensatz dazu gehört in der Deutschschweiz Mehl in den Teig. Unsere Omelette nennt man in Deutschland Pfannkuchen. So schaffen wir zwischen Röstigraben und Rhein die kulinarische Verbindung zwischen dem französischen Namen und dem deutschen Rezept.

Die französische Omelette wird gern zum Frühstück genossen; sie entspricht in der Deutschschweiz eher dem Rührei. Allerdings wird sie in der Pfanne nicht ständig umgerührt, sondern am Stück gebacken, bis sie gestockt ist. Am besten schmeckt die Omelette à la française, wenn sie auf der Oberseite noch schön feucht ist.

Eine kleine Hommage an die französische Variante ist unsere Rassige Omelette. Sie wird ohne Mehl zubereitet, dafür mit viel frischen Kräutern.

Unsere <b>rassige Omelette</b> mit Peperoncini, Peterli, Schnittlauch und Sojasauce wird «à la française», d.h. ohne Mehl, zubereitet.
Unsere rassige Omelette mit Peperoncini, Peterli, Schnittlauch und Sojasauce wird «à la française», d.h. ohne Mehl, zubereitet.

Die tolle Rolle

Omeletten sind nicht nur vielseitig kombinierbar, auch ihre Präsentation ist wortwörtlich vielschichtig. Am einfachsten und auch für einzelne Omeletten praktikabel ist das Zusammenrollen: Man verteilt die Füllung auf der nicht zu dick ausgebackenen Omelette und rollt sie zu einem appetitlichen Wrap auf. In der Mitte schräg halbiert, offenbart sie ihr Innenleben auf besonders gluschtige Art.

Servier-Tipps:

  • Aus Omeletten können Sie ganz einfach feine Apéro-Häppchen machen. Ausgekühlte Omeletten mit Lachstranchen (je ca. 80 g) belegen, diese leicht andrücken. Omeletten satt einrollen, in ca. 2 cm dicke Röllchen schneiden.
  • Omeletten ergeben eine feine Bouillon-Einlage: Satt eingerollte Omelette in Röllchen oder Omelettenresten in feine Streifen schneiden, in vorgewärmte Suppenteller verteilen, heisse Bouillon dazugiessen. Die Flädli können auch portionenweise tiefgekühlt werden.
<b>Gerollte Omeletten</b> sind auch fürs Auge ein Genuss: Omeletten mit Gehacktem.
Gerollte Omeletten sind auch fürs Auge ein Genuss: Omeletten mit Gehacktem.

Omeletten-Überraschung im Päckli

Eine besonders hübsche Omeletten-Variante ist das Päckli. Hier dient die Omelette als essbares Verpackungsmaterial: Die Füllung wird portionenweise in die Mitte der Omelette gegeben und wie ein Geschenk eingeschlagen. Das fertige Päckli wird gewendet und zugedeckt warm gestellt. Als Dekoration kann man die Omeletten auf der Oberseite auch kreuzweise mit einer Schere einschneiden und kurz vor dem Servieren zum Beispiel mit Rüeblistreifen, Kresse oder Korianderblättchen garnieren.

<b>Omeletten-Päckli</b> lassen sich besonders hübsch anrichten.
Omeletten-Päckli lassen sich besonders hübsch anrichten.

Schicht um Schicht: die Omeletten-Torte

Bei einer grossen Gästeschar muss es meistens schnell gehen. Hier empfiehlt sich die imposante Omelettentorte, bei der die Omeletten Lage um Lage mit der Füllung geschichtet werden. So entsteht eine Art Omeletten-Lasagne, die dampfend heiss direkt aus dem Ofen serviert wird, damit die hungrigen Mäuler alle gleichzeitig in den Genuss dieses Leckerbissens kommen.

Auch hier offenbart sich die Omelette wieder als köstliche Alternative zu Teigwaren, zu einem Auflauf, einem Gratin oder einer Wähe.

Rezept: Omelettentorte mit Spinat

Die <b>Omelettentorte mit Spinat:</b> Schicht um Schicht ein Hochgenuss.
Die Omelettentorte mit Spinat: Schicht um Schicht ein Hochgenuss.

Crêpes und Omeletten: Tipps und Tricks zur Zubereitung

Backen in der Pfanne:
Für Omeletten wird Mehl mit Milchwasser angerührt. Crêpes werden mit Mehl, Milch und flüssiger Butter zubereitet. Der Teig muss flüssig sein und vor dem Backen zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 30 Minuten quellen.

Gut organisiert:

  1. Crêpe-Teig zubereiten, stehen lassen.
  2. In der Zwischenzeit Sauce und Füllung zubereiten.
  3. Crêpes backen, warm stellen.
  4. Wenn nötig Sauce oder Füllung nochmals erwärmen, Crêpes füllen, servieren.

Lässt sich vorbereiten:

  • Crêpes am Vortag backen, zugedeckt im Kühlschrank aufbewahren.
  • Oder Crêpes tiefkühlen: auskühlen, mit Folie dazwischen aufeinander schichten, tiefkühlen.
  • Haltbarkeit: ca. 2 Monate.
  • Im Kühlschrank auftauen.
  • Die Crêpes zum Aufwärmen auf einem mit Backpapier belegten Blech auslegen, ca. 10 Minuten im auf 80 Grad vorgeheizten Ofen warm werden lassen.

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Crespelle und Farinata: die Verwandten aus Italien

Die italienischen Crespelle entsprechen unseren Omeletten. Sie werden gerne mit Ricotta und Spinat gefüllt und mit einer Béchamelsauce gratiniert, wie zum Beispiel die Crespelle alla Fiorentina.

Eine andere Omelettenspezialität aus Italien ist die Farinata. Sie wird mit Kichererbsenmehl (farina di ceci), Olivenöl, Salz und Wasser zubereitet. In traditionellen Lokalen wird sie noch in einer Kupferpfanne im Holzofen gebacken, in Privatküchen in einer Bratpfanne auf dem Herd.

Früher war die Farinata ein Arme-Leute-Essen, heute ist die Kichererbsentorte in Genua und in anderen Städten rund ums Mittelmeer ein beliebtes Streetfood (cibo di strada).

Sie kann pur als kleiner Snack zu einem Glas Wein gegessen werden oder aber wahlweise mit Weichkäse, Gemüse oder Zwiebeln belegt werden. In unserem Farinata-Rezept haben wir Burrata und Artischocken verwendet.

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Text: Gina Graber
Aktualisiert: 4. April 2022