Lebensmittel einfrieren: der grosse Betty Bossi Guide
Lebensmittel einfrieren lohnt sich. Tiefgekühlte Speisen bleiben nicht nur länger frisch, sie helfen dir auch, Food Waste zu vermeiden. Aber was gehört eigentlich ins Gefrierfach? Und wie lagerst du Lebensmittel richtig? Der Betty Bossi Einfrier-Guide liefert Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Sarah
Leiterin Kulinarik-Content
Tricks von der Expertin
Wir starten mit einem Video von Sibylle, die Leiterin der Betty Bossi Rezeptredaktion. Sie gibt vorab einige Tipps rund um Lebensmittel, die sich zum Einfrieren eignen und erklärt, worauf du dabei achten solltest.
Welche Lebensmittel kann ich einfrieren?
Wahrscheinlich mehr als du denkst! Die meisten Lebensmittel kannst du nämlich problemlos einfrieren und diese so monatelang haltbar machen. Klassische Beispiele sind gekochte Menüs, Gemüse, Früchte und Brot. Aber auch Fleisch, Fisch, Käse und Teigwaren dürfen ins Gefrierfach.
Hier ist eine Übersicht der Lebensmittel, die du einfrieren kannst:
Fleisch und Fisch:
Rindfleisch lässt sich problemlos roh für 6 bis 12 Monate einfrieren. Poulet darf für etwa 8 Monate im Gefrierfach ruhen, Schweinefleisch 4 Monate und Fischfilets etwa 2 Monate. Vor dem Einfrieren Fleisch und Fisch gut trockentupfen und anschliessend portionieren – so kannst du später genau die Menge entnehmen, die du brauchst.
Früchte:
Beerensorten (z.B. Himbeeren und Brombeeren), Aprikosen und Zwetschgen dürfen für gut 8 bis 12 Monate ins Gefrierfach. Dazu solltest du diese zuerst vorfrosten – also einzeln für ein paar Stunden auf einem Blech oder Ähnliches ins Gefrierfach legen – und dann in einen Beutel umfüllen. Oder als Konfitüre verarbeitet lagern. Äpfel lassen sich als Apfelmus zubereitet ca. 1 Jahr tiefkühlen.
Gemüse:
Fast alles Gemüse kann man für 8 bis 12 Monate einfrieren. Vor allem hartes Gemüse wie Rüebli, Broccoli oder Blumenkohl eignet sich gut. Grünes Gemüse wie beispielsweise Bohnen musst du vorher kurz blanchieren.
Käse und Milchprodukte:
Einfrieren kannst du für 4 bis 6 Monate insbesondere Halbhart- und Schnittkäse. Butter hält sich im Gefrierfach sogar bis zu 9 Monaten. Hartkäse lässt sich sehr gut gerieben tiefkühlen.
Teigwaren:
Ebenso gut tiefkühlen kannst du vorgekochte Teigwaren oder selbstgemachte Teigwaren (z.B. Spätzli, Knöpfli oder Nüdeli). Beim Kochen dürfen diese portionsweise direkt gefroren ins Wasser gegeben werden.
Kräuter:
Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch und Basilikum bewahren ihre Aromen am besten, wenn du sie fein hackst, mit etwas Öl mischst und in Eiswürfelbehälter füllst. So können sie für 6 bis 12 Monate eingefroren werden.
Nüsse, Samen & Co.:
Nüsse, Kerne und Samen immer nach dem Öffnen der Verpackung tiefkühlen (bis zu 1 Jahr). So werden sie nicht ranzig.
Gekochte Speisen:
Suppen, Eintöpfe, Gratins oder gekochter Reis werden am besten für maximal 2 bis 3 Monate in flachen Gefrierbehältern eingefroren. Nutzt du kleine Behälter, nehmen sie im Gefrierfach weniger Platz ein und tauen später schneller auf.
Brot und Gebäck:
Kuchen-, Mürbe- und Blätterteig kannst du ungebacken für 2 bis 3 Monate einfrieren. Frisches Brot, Weggli oder Gipfeli ebenso – das Brot am besten bereits in Scheiben geschnitten. Dann kannst du die Brotscheiben direkt ohne Auftauen im Toaster rösten. Haltbarkeit: ca. 1 Monat. Cake- und Kuchenstücke ohne Füllung lassen sich in Folie verpackt ca. 2 Monate tiefkühlen.
Diese Gerichte lassen sich besonders gut einfrieren
Welche Lebensmittel sollte ich besser nicht einfrieren?
Aufgepasst! Ein paar Lebensmittel solltest du lieber frisch geniessen:
Wasserreiche Produkte:
Gurken, Tomaten, Spargeln, Zucchini, Blattsalate, Radiesli oder Melonen enthalten viel Wasser und werden beim Einfrieren matschig und schwammig. Diese Lebensmittel lassen sich meist besser getrocknet oder eingelegt aufbewahren.
Rohes Gemüse ohne Behandlung:
Viele roh verzehrte Salate und Gemüse verlieren tiefgekühlt ihre knackige Konsistenz. Kartoffeln zum Beispiel werden beim Gefrieren süss-mehlig und verändern ihre Textur. Friere Kartoffeln immer nur gekocht ein (z.B. als ungebackene Rösti, Kartoffelstock oder im Eintopf).
Rohe Eier in der Schale:
Ganze Eier mit Schale kann man nicht einfrieren. Getrennt in Eiweiss und Eigelb geht das aber gut. Noch besser ist es, sie gleich weiterzuverwenden, denn sie gehen oft im Tiefkühler vergessen.
Milchprodukte mit hohem Wassergehalt:
Joghurt, Milch, Crème fraîche, Quark oder saurer Halbrahm trennen sich nach dem Auftauen und können wässrig werden. Lege diese Produkte also lieber nicht auf Eis.
Empfindliches Gebäck:
Frittiertes Gebäck nie tiefkühlen, es verliert beim Auftauen seine Knusprigkeit. Da lohnt sich die ganze Arbeit nicht.
Anderes:
Lebensmittel in Dosen sollten nicht eingefroren werden, da sich das Metall ausdehnen und aufplatzen kann.
Vorbereitung ist alles: So klappt das Einfrieren von Lebensmitteln
Wie gut sich Lebensmittel wirklich einfrieren lassen und wie lange diese haltbar sind, hängt auch stark von den Lagerbedingungen ab. Daher ist eine gute Vorbereitung wichtig.
1. Richtig abkühlen
Heisse Speisen immer vollständig auskühlen lassen, bevor du sie in den Gefrierer stellst.
2. Luftdicht verpacken
Für optimale Frische ist eine luftdicke Verpackung entscheidend. Dazu verwendest du hochwertige Tiefkühlbeutel oder -behälter. Drücke so viel Luft wie möglich aus den Beuteln (idealerweise mit einem Vakuumierer), bevor du sie verschliesst. Das verhindert Gefrierbrand und Austrocknung.
3. Portionieren & beschriften
Teile deine Gerichte in sinnvolle Portionen auf. Suppen und Eintöpfe am besten so tiefkühlen, so wie du sie später verwenden wirst (z.B. für zwei Personen). Eine genaue Beschriftung der Behälter oder Beutel mit Inhalt, Gewicht und Einfrierdatum ermöglicht dir später eine bessere Übersicht über deinen Vorrat. Wichtig: Versuche das Gefriergut das ganze Jahr über in deinen Menüplan einzubeziehen.
4. Flach einfrieren
Grosse Behälter frieren langsamer durch und brauchen mehr Platz. Deshalb: Wenn immer möglich Lebensmittel flach einfrieren. Beeren, geschnittene Früchte oder Gemüse auf einem Blech vorfrosten und anschliessend flache Päckli machen.
Tipps zum Einfrieren von fertigen Guetzli
Koch- und Backexpertin Bettina erklärt im Video, welche Guetzli problemlos eingefroren werden können und was es dabei zu beachten gibt.
Die besten Küchenhelfer zum Einfrieren von Lebensmitteln
Im Gefrierbeutel, Glasbehälter oder direkt in der Backform? Und wie kriege ich die Luft raus? Das passende Werkzeug macht das Einfrieren kinderleicht und sorgt für Ordnung in deinem Gefrierfach.
Das richtige Gefäss: Gefrierbeutel, Glasbehälter & Silikonformen
Die goldene Regel beim Einfrieren: möglichst luftdicht. Daher eignen sich gut verschliessbare Gefrierbeutel tipptopp. Wiederverwendbare Silikonbeutel lassen sich zudem nicht nur extrem dicht verschliessen, sondern produzieren auch keinen Plastikabfall. Fülle die Beutel mit den Lebensmitteln, entferne so viel Luft wie möglich und verschliesse sie gut.
Aufbewahrungsdosen aus Glas sind natürlich eine besonders tolle Lösung: Sie nehmen keine Gerüche an, sind praktisch stapelbar und eignen sich super, um grössere Menümengen sicher zu lagern. Stelle sicher, dass die Lebensmittel gut ausgekühlt sind, bevor du sie in die Behälter gibst.
Tipp: Fülle die Behälter nicht ganz bis nach oben, sondern lasse bis zum Deckel ein wenig Platz, da sich manche Lebensmittel beim Einfrieren ausdehnen können.
Praktische Behälter zur Aufbewahrung im Gefrierfach
Für Übersicht & Ordnung: Etikettendrucker
Um deine Gefrierbehälter und -beutel korrekt und vollständig zu beschriften, nutzt du am besten ein Etikettiergerät. Moderne Tools erlauben dir, in einer App die Etiketten ganz einfach zu gestalten und dank Thermoverfahren diese auch ohne Patronen direkt zu drucken. Aufkleben und ab ins Gefrierfach!
Mach es dicht: Vakuumierer & Folienschweissgeräte
Vakuumiergeräte verschliessen Beutel zur Aufbewahrung von Lebensmitteln luftleer. Das heisst: Sie ziehen die Luft aus den Vakuumierbeuteln heraus. Ebenso handlich sind Folienschweissgeräte, mit denen du handelsübliche Gefrier- und Frischhaltebeutel luftdicht verschweissen kannst.
Das richtige Zubehör zum Vakuumieren
Gefrorenes wieder auftauen: Was muss ich beachten?
Am schonendsten taust du Lebensmittel langsam im Kühlschrank auf (über Nacht oder für einige Stunden). Das ist besonders für Fleisch und komplette Gerichte die beste Option. Beim Auftauen bei Raumtemperatur können nämlich Bakterien entstehen. Manche mögen zur Mikrowelle greifen, doch aufgrund der unregelmässigen Erwärmung, empfehlen wir das nicht.
Achte bei Fleisch, Fisch und komplette Gerichte darauf, dass keine eisigen Stellen mehr sichtbar sind, bevor du sie zubereitest. Sind sie einmal aufgetaut, bei der Weiterverarbeitung immer darauf achten, dass alles durchgehend erhitzt wird.
Du kannst Lebensmittel aber auch in einem wasserdichten Beutel oder Behälter unter kaltem fliessendem Wasser auftauen. Stelle sicher, dass das Wasser ständig fliesst, um die Lebensmittel in einer stabile Temperaturzone zu halten.
Gemüse und Früchte können sogar direkt gedämpft oder rührgebraten werden, ohne auftauen. Es reicht schon ein Antauen, zum Beispiel in einem Sieb, damit das Wasser abtropfen kann.
Fehler beim Einfrieren vermeiden:
Mühsamer Gefrierbrand
Gefrierbrand tritt auf, wenn Lebensmittel mit Luft in Kontakt kommen, starken Temperaturschwankungen ausgesetzt werden oder austrocknen. Zwar sind sie dann meist noch essbar, du wirst jedoch Veränderungen in Farbe (grau-weisse Flecken), Geschmack und Konsistenz bemerken. Riecht das Essen schlecht, musst du es immer wegwerfen!
Die beste Methode, um Gefrierbrand zu vermeiden, ist sicherzustellen, dass das Essen vor dem Einfrieren ausreichend ausgekühlt ist und jegliche Luft aus dem Aufbewahrungsbehälter oder -beutel raus ist.
Zu grosse Portionen
Dicke Massen frieren schlecht durch und können im Innern weiter aufgetaut bleiben. Besser ist es, wie oben erwähnt, wenn du deine Lebensmittel und Gekochtes in Portionen einteilst und in flachen Behältern einfrierst. So stellst du sicher, dass sie lange haltbar bleiben.
Das No-Go: wieder einfrieren
Warte nicht zu lange mit der Verarbeitung: Einmal aufgetaute Speisen müssen schnell verbraucht und dürfen nicht erneut eingefroren werden. So verhinderst du, dass die Lebensmittel an Frische verlieren oder gar schlecht werden.
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