Zimt - Liebling der Gewürze

Zimt - Liebling der Gewürze

Zimt, das einzigartig wärmende Aroma für Herz und Seele. Das süsse Pulver mögen bereits die Kleinsten. Genauso wie über dem Milchreis schmeckt es auch in heissen Getränken und rassigen Currys. Neben dem einzigartigen Duft steckt in Zimt auch ein Stück Abenteuer drin. Denn vor vielen Jahren konnten sich lediglich reiche und einflussreiche Personen dieses edle Gewürz leisten.

Getränke, die Herz und Seele erwärmen

Wir kennen Zimt vor allem zur Weihnachtszeit. Dort spendet uns Zimt mit seinem scharf, bitter und süsslichem Geschmack Wärme und Geborgenheit trotz kaltem Wetter. Denn was gibt es Schöneres, als gemütlich auf dem Sofa zu sitzen und sich mit einem warmen Zimtgetränk unter der Decke einzukuscheln. Ein Zimttee wirkt Wunder bei Erkältung und Grippe. Sein Aroma stammt vom ätherischen Zimtöl, das antibakteriell wirkt. 

Zimt versüsst die Laune

Um das kuschelige Gefühl noch zu steigern, darf ein fein duftendes Zimt-Gebäck nicht fehlen. Egal zu welcher Jahreszeit, wenn Zimt-Gebäck aus dem Backofen rausgeholt wird, verzaubert es uns jederzeit an einen paradisischen Ort der Träume.

Zimt lässt uns auch während stressigen Phasen nicht im Stich. Stress ist für viele ein stetiger Begleiter im Alltag und auf Dauer Gift für Körper und Seele. Hier steht uns der Zimt beiseite und unterstützt uns von Stress auf Entspannung umzuschalten. Diese würzigen Rinden passen einfach in jede Jahreszeit. 

Zimt in den Küchen der Welt

Das exotische Gewürz findet man weltweit in fast jeder Küche. Es wird beim Verfeinern von Desserts, zum Abschmecken von würzigen Saucen und in unterschiedlichen Eintöpfen verwendet. In Ländern wie Libanon, Sri Lanka, Marokko, Tunesien und allgemein in der indischen und orientalischen Küche gehört es zur Alltagsküche.

Zimt schmeckt herb, scharf und süss und sorgt so für eine vielfältige Würze. Die würzige Rinde ist Bestandteil der indischen Gewürzmischung Garam Masala, die übersetzt «heisse Mischung» heisst. 

Wie kam der Zimt nach Europa?

Zimt zählt zu den ältesten Gewürzen der Welt. Annahmen besagen, dass Zimt bereits 3000 v. Chr. als Gewürz und als Heilmittel in China und Indien eingesetzt wurde. Die alten Ägypter verwendeten das edle Gewürz für rituelle Zwecke und für Salben. Empfohlen wurde auch, Zimt ins Trinkwasser zu geben, um Krankheitserreger zu reduzieren. 

Lange zählte Zimt zu den kostbarsten und luxuriösen Gewürzen, welche sich nur die Adligen leisten konnten. Der portugiesische Seefahrer Vasco da Gama solls gewesen sein, der den Ceylon-Zimt von der insel Ceylon (heute Sri Lanka) zu uns nach Europa brachte. Heute ist der Zimt auch aus unserer Alltagsküche nicht mehr wegzudenken. 

Zimt ist nicht gleich Zimt

Das Gewürz Zimt ist nichts anderes als die Rinde des Zimtbaumes. Dieser immergrüne Baum wird 6 bis 12 Meter hoch und wächst im tropischen Klima. Ursprünglich in Sri Lanka, heute auch in Indonesien, China und Madagaskar. Zu unterscheiden gibt es zwei verschiedene Zimtsorten:

  • Ceylon-Zimt: Der Echte
    Ceylon-Zimt, auch echter Zimt genannt, ist in Sri Lanka (ehemals Ceylon) heimisch. Ceylon-Zimt ist hocharomatisch und schmeckt fein und süsslich. Es ist die bei uns typische Zimtstange, bei der viele dünne Rindenschichten ineinandergeschoben werden. Gemahlener Ceylon-Zimt wird immer so ausgewiesen.
  • Cassia-Zimt: Der Günstige
    Der chinesische Zimt wird auch Cassia-Zimt und Zimtkassie genannt. Er schmeckt rau und schärfer. Diese Zimtstangen haben eine dickere Rinde mit nur einer Lage. Zimtpulver ohne genaure Beziechnung enthält meist einen grossen Anteil des erheblich günstigeren Cassia-Zimtes.

Zimt als Gewürz und Heilmittel

Zimt kann noch viel mehr als verführerisch schmecken und riechen. Denn er ist auch noch sehr gesund und lindert zahlreiche Beschwerden. Der hochwertige Ceylon-Zimt gehört zu den Heilpflanzen und hat positive Effekte bei grippalen Infekten, Verdauungsstörungen, Schmerzen bis hin zu Blutzuckersenken bei Diabetes. Zimt unterstützt die Verdauung, deshalb isst man im Osten zur Vorbeugung von Magen-Darm-Problemen gerne Currygerichte.

Ein Zimttee lindert Blähungen und Verspannungen im Darmbereich und beruhigt die Bronchien bei Husten und Heiserkeit.

Wer seinen Appetit zügeln und zum Beispiel auf Süsses verzichten möchte, streut am besten eine Prise Zimt auf Kaffee oder Tee. Dieser Trick beugt Heisshunger vor. Zimt verströmt nicht nur einen feinen Duft in der Küche, sondern wirkt mittels seines warmen Geruchs und Geschmacks betörend auf alle Sinne.

Text: Silvia Niederberger
25. Oktober 2021

Cumarin: Wieviel Zimt darf ich essen?

Dem wohltuenden Zimt wird auch Schlechtes nachgesagt. Cassia-Zimt enthält den natürlichen Aromastoff Cumarin, der in grösseren Mengen bei empfindlichen Menschen gesundheitsschädlich sein kann.

Aber weder Kinder noch Erwachsene müssen in der Vorweihnachtszeit auf Zimtsterne verzichten. Nur Cassia-Zimt weist hohe Gehalte an Cumarin auf. Er wird bei der industriellen Herstellung von Gebäck bevorzugt eingesetzt, weil er günstiger und vom Aroma her stärker ist. Für den Privatgebrauch wird zumindest in der Schweiz bei den Grossverteilern hauptsächlich der unproblematische Ceylon-Zimt angeboten. Eine Gesundheitsgefährdung ist bei diesem nicht erwiesen. Bei hohen Aufnahmemengen wird eine Leberschädigung befürchtet. Das Bundesamt für Gesundheit BAG hat definiert, dass täglich pro Kilogramm Körpergewicht bedenkenlos 0,1 mg Cumarin aufgenommen werden kann.

Kinder sollten pro Tag nur eine Portion zimthaltige Lebensmittel essen. Als 1 Portion gelten zum Beispiel 4 Zimtsterne, 1 kleiner Lebkuchen (30 g), 2 zimthaltige Müesliriegel oder 1 Teller zimthaltiges Müesli (75 g).

Gesundheitstipp: Marlène Gautschi

Kunterbunte Zimt-Rezepte